Nächste öffentliche Reiseshow: 6.3.2025 ***** Costa Rica: Fifty Shades of Green ***** im Theater in der Seniorenresidenz am Kurpark Oberlaa, Fontanastraße 10, 1100 Wien

BLARNEY CASTLE & GARDENS & THE STONE OF ELOQUENCE

Es hat durchaus einige Vorteile, alt zu sein:

1.) Wir zahlen für das Ticket pro Person statt 22 € nur 17 € und können die so ersparten 10 € hinterher im Burg-Cafe in Kaffee und einen winzigen Brownie investieren.

2.) Wir verfügen über die Zeit-Hoheit unseres Lebens und können uns erlauben, einen ganzen Tag im BLARNEY CASTLE verbringen. Bei einer Kurzreise wäre das undenkbar, leider.

Wie vor 24 Jahren haben wir den mühevollen Weg über viele ungleichen und unebenen Stufen bis zur Burgspitze auf uns genommen, um den BLARNEY STONE zu küssen. Dieser Stein wird auch „Stone of Eloquence“ genannt, weil er dem Küsser die Gabe der Sprachgewandtheit verleiht; das ist Fakt ;-)) Uns können somit ab sofort nicht mehr „die Worte fehlen“ !

Lehrreich bzw. tief beeindruckend die unterschiedlichen Gärten! So haben wir zum Beispiel im „Giftgarten“ erfahren, dass die Blätter des Rhabarbers tödlich giftig sind. Gut zu wissen in Zeiten, wo No-Waste-Cooking modern ist!! Man hört, dass man von Erdbeeren die Stiele noch für Tee verwenden kann usw. Im 2. Weltkrieg sind viele Menschen ums Leben gekommen, weil sie (wohl aus Hunger und Not) gutgemeintem Rat zufolge, den Rhabarber samt Blättern verzehrten.

Im Farngarten hingegen wähnt man sich im Dschungel. Der Vorteil hier ist allerdings die fehlende Luftfeuchtigkeit sowie der Umstand, dass es in Irland keine Schlangen gibt, seit St. Patrick alle aus Irland vertrieben hat!

Der Weg um den BLARNEY LAKE (oder auch Lough) bietet zauberhafte, romantische Perspektiven. Der See selbst ist ein Juwel des Gartens und bietet zahlreichen Tieren und Insekten ein sicheres Habitat.

Andere Länder, andere Sitten! Vor 24 Jahren waren wir anlässlich eines Kinobesuches ziemlich erstaunt, dass das Publikum bei Kuss-Szenen freudig applaudierte und den Bösewicht ausbuhten. In Österreich geht das Publikum bei weitem nicht so mit der Handlung mit. Heute stammt unsere Lernerfahrung aus dem Bereich SAUNA/DAMPFBAD/SCHWIMMBAD/JACUZZI und es ist eine eher unerfreuliche. In Irland setzt man sich in Badekleidung in Sauna und Dampfbad. Das ist für mich an sich schon ekelig genug, aber es kommt hinzu, dass es im Dampfbad keinen Wasserschlauch zum Abspritzen der gekachelten Bänke gibt und man sich tatsächlich in den Schweiß des Vorgastes setzen würde. Konjunktiv, weil wir das natürlich ausschließen!!! Das gleiche traurige Schauspiel in der Saunakabine, in der man sich in Badekleidung OHNE Handtuch auf die verschwitzte Holzbank setzten sollte! Der Jacuzzi glich einem Schaumbad, warum auch immer! Igitt!!! Im Hotelschwimmbad tummelten sich 30 Kinder einer Schwimmschule. Ich liebe Kinder, aber Schwimmkurse gehören nicht in den sogenannten Spa-Bereich eines 4* Hotels.

Das alles raubt mir nicht die Laune und in bester Stimmung freue ich mich auf morgen und auf die Weiterreise zu unserer vorletzten Etappe :-)) Mein Süßer freut sich ebenfalls :-))

Durch den Süden

Ein zauberhafter Sonnenaufgang, der uns im Bett anstrahlt, versöhnt uns mit dem merkwürdigen Spa-Bereich des an sich sehr schönen Hotels. Nichts hält uns mehr im Zimmer und schon sind wir unterwegs.

Der Tidenhub ist in Dungarvan beachtlich! So liegen die Schiffe auf dem Trockenen. So habe ich das noch nie gesehen.

DUNHILL, was für ein Ortsname! Während der Fahrt habe ich gewitzelt, dass wir hier wohl auf die Reste einer Zigarettenfabrik stoßen werden. Es gibt ja Zigaretten dieser Marke, nicht wahr? Entdeckt haben wir dann eine sehr mystische Ruine, die allen Klischees Irlands entspricht. Sehr romantisch!!

Ich habe an vieles gedacht, wenn ich an Irland dachte. Seebäder, Strandbäder und endlos lange Sandstrände kamen in meiner Gedankenwelt nicht vor. Auf dieser Reise wurde ich eines Besseren belehrt. Heute fanden wir unseren Traumstrand für einen ausgedehnten Strandspaziergang in TRAMORE. Sehr entspannend!!!

WATERFORD ist die älteste Stadt Irlands. Ich wünschte, es wäre so wie in Landshut gelungen, das alte Ensemble zu bewahren. Walter nannte es ein „Durcheinander“. Aber trotzdem war es sehr interessant, durch diese Stadt zu bummeln, die so sehr auf die VIKINGER hinweist. Sogar ein Langboot steht auf einer Ecke.

Wie auf Knopfdruck gab es um 18 Uhr wie jeden Tag das schönste Licht, die schönsten Sonnenreflexe. Auch heute wurden die weiten Wiesen von der Sonne „gefotoshoppt“ und strahlten im hellen Grün frischer, junger Erbsen.

Besinnlicher Ausklang in der Natur

Heute wollten wir noch einmal die wundervolle Natur des ländlichen Irlands in vollen Zügen genießen. Die märchenhafte Umgebung von GLENDALOUGH schien uns dafür bestens geeignet. Wir ließen uns ausgiebig Zeit für die ausführliche Besichtigung der über 1200 Jahre alten Klosteranlage GLENDALOUGH CATHEDRAL samt freistehendem Turm (die Eingangstür befindet sich übrigens im ersten Stock – da gab es früher wohl eine Leiter für den diensthabenden Mönch 😉

Der GLENDALOUGH FOREST PARK ist von einem sehr alten, historischen Friedhof umgeben, der auch in der Neuzeit noch genutzt wird. Wahrscheinlich müssen die Grabstätten nicht alle 10 Jahre nachgekauft werden, wie es bei uns üblich ist. Sind ja immerhin Historic Monuments.

Das gesamte Areal ist riesengroß mit Wäldern, Wiesen, Bachläufen, zwei Seen und kleineren Wasserfällen.

Unsere Rundreise führt uns sogar bis auf 450 HM über einen Pass namens SALLY GAP. Traumhafte, weite und grandiose Aussichten, so weit das Auge reicht, ist -außer der schmalen Straße- nichts von Menschenhand gemacht! Wir befinden uns quasi in der „irischen Pampa“ und finden das ziemlich gut!

Heute besuchen wir noch einen sehr netten und empfehlenswerten Pub, der für Wanderer auch Fremdenzimmer vermietet. Heute sind wir mitten in eine Hochzeitsfeier geraten. Man fand dennoch Zeit und vor allem hervorrangendes Essen für uns. Es hat göttlich geschmeckt und war preislich absolut fair!

Prähistorische Kultstätten und kultiges Nightlife

Die letzte Etappe von Rathdrum nach DUBLIN waren nur schlappe 50 km, aber diese 50 km haben wir zelebriert und genossen. Immerhin war die gesamte Reise ja als stressfreie Genusstour geplant und (!!) durchgeführt.

HILL OF TARA war bereits in prähistorischer Zeit eine Stätte von religiöser Bedeutung. Später wurde HILL OF TARA zum Nabel der irisch-keltischen Welt (600 VCHR bis 400 NCHR). Man sieht die Anlage heutzutage am besten aus der Luft, aber auch wenn man einfach über das Gelände schlendert, bekommt man einen guten Eindruck vom Ausmaß und von der Atmosphäre. Zentral ragt immer noch der sogenannte „Königsstein“ gen Himmel. Dieser STONE OF DESTINY (Stein des Schicksals) schrie der Legende nach, wenn er von einer Person berührt wurde, die würdig war, König von Tara zu werden. Da half eine königliche Geburt nichts, wenn der Stein still blieb, dann war’s das! Der König von Tara war auch automatisch der Hochkönig von ganz Irland. Bei uns blieb er stumm. Wir haben es wenigstens probiert….

Noch von den Winden um den Hill of Tara ein wenig erfroren, kamen wir schon bald nach MONASTERBOICE und dieser von außen unscheinbare Ort hat es tatsächlich „in sich“, aber Hallo! Hier fanden wir drei beeindruckende Kreuze aus Stein auf einem alten Friedhof rund um die Ruinen der Klosteranlage.

Das 3 Meter hohe Nordkreuz ist eines der älteste Steinkreuz Irlands und schlicht gehalten. Das MUIREADACH’s Kreuz (Ostseite + Westseite) ist 5,5 Meter hoch, am besten erhalten und mit den meisten Ornamenten gearbeitet. Das 7 Meter hohe Westkreuz steht direkt neben dem Rundturm und ist das höchste, stehende Kreuz in ganz Irland.

Weil aller Guten Dinge 3 sind, haben wir auch gleich BRU NA BIONNE besucht. 3500-2500 vor Christus erbaut, ist es eine Ansammlung prähistorischer Kultstätten. Heute sieht man noch den beeindruckenden mit großen Megalithen eingefassten Grabhügel. Alles natürlich in frischem Erbengrün, wie es in Irland halt so ist :-))

Die Fahrt war recht kurzweilig, weil immer wieder Schafe unseren Weg kreuzten und einmal – bitte das war eine Premiere – eine Herde von Jungrindern (jedenfalls schon größeren Kälbern) vor uns eine Straßensperre errichteten. Mein Gott, was waren die süß! Sie begannen unser Auto abzulecken und sahen mit ihren riesengroßen Augen so unschuldig beim Autofenster rein, dass man gar nicht hupen konnte. Irgendwann kam dann der Bauer mit einem Stock und trieb meine neuen besten Freunde wieder Richtung Weide.

Natürlich haben wir uns nach dem Check-in im ARIEL HOUSE (unsere Unterkunft für die letzten zwei Nächte unserer Reise) sofort nach Dublin aufgemacht, um ein paar Pubs zu besuchen. Das geht gut, weil man in irischen Pubs nichts konsumieren muss. An jeder Ecke finden sich Straßenmusiker, die sich die Seele aus dem Leib singen. Ein Nachwuchs-Ed-Sheeran war leider nicht dabei! Ein MUSS ist natürlich der Besuch der legendären TEMPLE BAR und da sind wir selbstverständlich gleich wieder mit den Einheimischen in Kontakt gekommen. Die Mädels auf dem Foto feiern einen runden Geburtstag und waren sehr guter Stimmung.

Der Kreis schließt sich

Unglaublich schnell sind unsere 26 Reisetage vergangen. Gestern haben wir es uns in Dublin zum Abschluss noch einmal so richtig gut gehen lassen. Ab 12:30 geht in den Pubs bereits „die Post ab“ und ausgezeichnete Musik heizt die Stimmung ein. Wir waren mittendrin und haben mitgesungen und getanzt.

Natürlich mussten wir uns noch die TRINITIY UNIVERSITY anschauen. Sie wurde 1592 gegründet und ist somit die erste Universität Irlands und auch eine der ältesten Universitäten Westeuropas. So richtig begeistert hat uns das Areal nicht, da fanden wir YALE und HARVARD beeindruckender. Dafür gibt es hier ein UNESCO Weltbucherbe, das berühmte BOOK OF SKELLS aus dem 8. Jahrhundert zu besichtigen. Geschrieben wurde es in Schottland im Kloster IONA, dann aber wegen kriegerischer Auseinandersetzungen nach Irland in Sicherheit gebracht. Und hier ist es dann auch geblieben.

Die Iren sind ein extrem freiheitsliebendes Volk. Rote Ampeln interessieren hier keinen Menschen, werden vielmehr als unnötige Empfehlung verstanden. Irgendwie überleben es dann scheinbar doch (meistens) die Passanten 😉

Für den Nachmittag haben wir eine IRISH DANCE PARTY gebucht und das war gut so! Klar, dass es eine rein touristische Party war. Internationale Gäste, quasi der gesamte Globus, schwangen hier nach Einführung und mit Anleitung das Tanzbein. Wir waren mittendrin und voll Enthusiasmus und, wie wir finden, durchaus begabt, dabei.

Ein paar Stunden später war es dann soweit und wir sind bei unserem Abschlussevent, der CELTIC NIGHT, angekommen. Ein ausgesprochen köstliches 3-Gang-Dinner und hervorragend gespielte Musik von Musikern, die wir in den Tagen davor bereits in diversen Pubs kennenlernen konnten. Höchstes Niveau! Es traten auch Tänzer und Tänzerinnen auf, wobei die Männer eindeutig bessere Tänzer waren. Vielleicht sind wir auch einfach schon zu verwöhnt, denn TRAD ON THE PROM war natürlich die allererste Liga des Irish Dance. Gelohnt hat es sich jedenfalls, dass wir am Nachmittag erste Tanzerfahrungen gesammelt hatten! Denn nach dem ersten Auftritt der Tänzer packte mich einer der beiden jungen Männer am Arm und schon fand ich mich auf der Bühne im Rampenlicht wieder ;-)) Zum Glück bin ich nicht schüchtern und er hat sehr deutlich angezeigt, was ich zu tanzen hatte. Ich bin es gewohnt, mich (von meinem Süßen normalerweise) führen zu lassen. Es hat Spaß gemacht! Und so ging unser letzter Abend nach vielen Tänzen und viel Gesang spät und glücklich zu Ende.

Heute fliegen wir wieder nach Hause in unser schönes Alltagsleben. Über das Datum des ersten Vortrages über Irland werde ich rechtzeitig informieren.

Ein kleiner Rückblick in Wehmut

Tja, die Zeit ist wieder einmal viel zu schnell vergangen.

  • 26 volle Reisetage liegen hinter uns, in denen wir die wunderschöne grüne Insel Irland umrundet hatten.
  • 3.458 km haben wir mit dem Mietwagen zurückgelegt
  • 250 km waren wir zu Fuß unterwegs (viele Stufen sind hier enthalten)
  • 22 Countys haben wir bereist

Heute möchte ich noch einmal ein paar Impressionen dieser Reise herzeigen und auch einige Beobachtungen in Erinnerung rufen.

Auffallend war für uns,

dass es kaum Kreuzungen gibt, sondern fast durchgängig Kreisverkehr, auch wenn dieser noch so klein und unscheinbar ist.

dass die Verkehrstafeln, Straßentafeln und Ortstafeln durchgängig zweisprachig (Irisch und Englisch) beschriftet sind. So wird das Irisch (Landessprache) gepflegt, obwohl Englisch die Amtssprache ist. Auch sonst war alles zweisprachig und nicht wie in Österreich, wo im öffentlichen Bereich oft mehr als 5 Sprachen verwendet werden (Deutsch, Türkisch, Serbisch-Bosnisch-Kroatisch, Farsi, Urdu, Englisch, Ukrainisch); das zwingt, Englisch zu verwenden und zu erlernen, was für alle ein Vorteil zu sein scheint.

dass die Parkgebühren deutlich billiger sind, als in Europa und den USA und Kanada. Oft kostete die Stunde 30 Cent oder 50 Cent oder war überhaupt kostenfrei!

dass die SchülerInnen durchwegs in den Schuluniformen ihrer Schule unterwegs sind. Die Röcke der Mädchen sind extrem kurz und die Burschen tragen dafür lange Hosen. Somit herrscht im Durchschnitt vom Stoffverbrauch Gleichstand ;-))

dass viele Iren mit Take-away-Packungen zu sehen waren. Wir hatten den Eindruck, dass in Irland nicht soooo viel daheim gekocht wird, wie bei uns in Österreich.

dass es überall extrem sauber war, obwohl Mülleimer im öffentlichen Raum von uns oft lange gesucht werden mussten.

dass abends im Pub bei viel Guiness, Ale, Lager und Cider besonders im ländlichen Bereich mehrheitlich Iren anzutreffen waren, während in Dublin ausländische Gäste in der Überzahl schienen.

dass die Iren ein außerordentlich freundliches und geselliges Volk sind, die extrem kommunikativ auch auf ausländische Gäste zugehen. Schön, fand ich, dass das irische Englisch für mich sehr leicht verständlich war. Wenn Iren irisch sprechen, ist es mit der Verständlichkeit allerdings komplett vorbei.

dass in den Pubs kein Konsumationszwang herrscht. Man holt sich sein Getränk von der Bar und steht oder sitzt, wo man möchte. Das fand ich sehr hilfreich, denn auf unseren abendlichen Touren waren wir oft in 3-5 Lokalen. Hätte ich überall auch nur ein kleines Glas Alkohol trinken müssen, wäre ich schon beim vierten Lokal vom Barhocker gefallen :-((

dass die Gastro/Pub-Szene fest in irischer Hand ist. Lediglich in Derry und vor allem in Dublin fanden wir auch häufig China-Restaurants, Kebap-Läden, Pizza-Buden, arabische Lokale und Fast Food Ketten. Schön war, dass wir eine echte italienische Bäckerei samt hervorragendem italienischen Kaffee fanden. Die Cannoli und der Cappuchino schmeckten sensationell gut!!!

Auf meine mir vor Reiseantritt gestellten Fragen fand ich folgende Antworten:

  • Es nieselt tatsächlich nahezu täglich ein wenig in Irland.
  • Die Iren trinken tatsächlich das Guiness nicht mehr lauwarm, sondern schön kalt.
  • Die Iren vertragen die Menge konsumierten Alkohols, denn wir haben kaum Betrunkene Iren wahrgenommen.
  • Es laufen tatsächlich überall Schafe auf saftig grünen Wiesen herum. Wir haben allerdings festgestellt, dass auch auf kleinen Landstraßen immer wieder Schafe frei auf der Straße unterwegs sind. Manchmal sind auch Kühe unterwegs.
  • Irlands Küstenlinie ist mehr als unglaublich beeindruckend. Irlands Küstenlinie ist atemberaubend schön! Es hat uns überrascht, dass es so viele karibisch anmutende Buchten und Sandstrände gibt. Es hat uns verwundert, dass so viele Menschen im 14 Grad kalten Meer baden!

Irland IST unbedingt eine Reise wert! Ich habe ein Stück Irland in meinem Herzen mitgenommen und ein Stückchen meines Herzens an Irland verloren.