Nächste öffentliche Reiseshow: 2.9.2025 ***** Irland ***** im Theater in der Seniorenresidenz am Kurpark Oberlaa, Fontanastraße 10, 1100 Wien

Salve, Sicilia !

Schon lange bin ich nicht mehr in solch‘ schlechter Verfassung abgereist. Aber einer langwierigen Bronchitis verdanke ich, dass der Start der Reise diesmal etwas anstrengend ist. Egal! Sonne und Meeresluft werden mich rasch heilen!

Meine Berichte kommen wegen meiner Schwäche mit einer Verzögerung von einer Woche, meine lieben Freunde und Familienangehörige. Nicht böse sein deswegen, bitte! Freut euch einfach über ein paar nette Fotos und unsere Erfahrungen und Hoppalas.

Erste Lernerfahrung: NIE WIEDER EINE BILLIG-FLUGLINIE BUCHEN! Billigfluglinien sind alles, nur nicht billig. Für ein bezahltes Zusatzgepäckstück (Handgepäck mit Medikamenten) mussten nochmals € 60,– vor dem Einsteigen bezahlt werden, damit wir es in die Kabine mitnehmen dürfen.

Zweite Lernerfahrung: Für das Mietauto werden bei Übernahme zusätzlich € 500,– für das Weglassen von € 1.800,– (!!!!) Selbstbehalt sowie einige andere Zusatzleistungen fällig. Aber was soll’s, so ist es eben. Andere Länder, andere Sitten. Dafür ist das Mietauto ein tolles Gefährt mit allem erdenklichen technischen Schnick-Schnack und schön ist es auch noch, und bequem! Und wahrscheinlich werden wir bei den engen Gässchen der Dörfer noch dankbar sein, dass wir keinen Selbstbehalt im Schadenfall befürchten müssen ;-))

Eigentlich nah und doch so anders

Sizilien liegt nur ungefähr 2 Flugstunden von Wien entfernt. Trotzdem wähnt man sich in einer anderen Welt. Rund um Palermo erinnert der Straßenverkehr frappant an Kairo und das Fahrverhalten der ItalienerInnen ebenso. Immerhin haben sich in historischen Zeiten hier die arabischen Eroberer angesiedelt. Dieses Temperament ist hier immer noch ebenso spürbar, wie der Einfluss auf die Küche. Rechts überholen ist keine Seltenheit, dafür habe ich wenige „Blinker“ gesehen. Erstaunlich, dass wir unfallfrei in unserer netten B&B-Unterkunft angekommen ist. Das Appartement ist bestens ausgestattet und wir haben vom Balkon einen wunderbaren Blick auf das Meer.

Das Abendessen in einem kleinen Restaurant, fern jeder Touristenmeile, stimmt uns auf die kommenden Wochen auf der schönen Insel Sizilien ein. Die bewegte Vergangenheit Siziliens mit Eroberern/Besatzern (u.a. Araber, Griechen, Römer, Normannen) spiegelt sich nicht nur in der Architektur, im Straßenverkehr rund um Palermo (dort waren die Araber; später werden wir noch auf die Griechen und Römer und Normannen stoßen), sondern vor allem in der vielseitigen, köstlichen Küche wider. Wie meine weise Mama schon immer sagte: „Nichts Schlechtes (Erobert werden), was nicht auch sein Gutes (vielseitige Küche) hat.“

Palermo

Trotz körperlicher Schwäche treibt uns das pulsierende Leben einen ganzen Tag lang durch PALERMO (16.000 Schritte laut Smartwatch) mit seinem schönen BOTANISCHEN GARTEN und durch die engen Gassen und den Hafen entlang. Witzig, dass man uns zuerst die Seniorentickets verweigert hat, weil wir angeblich nicht alt genug aussehen. Mit dem Personalausweis konnten wir dann doch überzeugen. Ein bisserl geschmeichelt gefühlt haben wir uns trotzdem! Tut auch gut!

Es hat uns sehr überrascht, dass im 21. Jahrhundert noch so gewohnt wird, wie in Palermo. Immer noch die engen Gassen mit den alten Häusern. Immer noch die Wäsche auf Leinen vor den Fenstern. Immer noch die Stoffmarkisen gegen die Sonneneinstrahlung an den Fenstern.

Schön finde ich, dass in Sizilien generell alles noch kleinteiliger ist, als bei uns in Österreich. Es gibt eine Vielzahl netter kleiner Geschäfte, Shops, Boutiquen statt gesichtsloser und seelenloser Filialketten! Es gibt ganz viel Flair und Persönlichkeit. Bei uns daheim ist es traurig, dass vor jedem Dorf beim Kreisverkehr die ewig gleichen Supermärkte, Schuhketten, Drogeriemärkte, Fastfood“restaurants“ etc. angesiedelt werden, während im Dorfzentrum die Läden aufgelassen wurden.

In PALERMO tummeln sich natürlich viele Touristen. Hier liegen Kreuzfahrtschiffe und „spucken“ hunderte Passagiere in geführten Reisegruppen aus. In unserem kleinen Altavilla war es da schon sehr viel beschaulicher, sprich: es war nichts los. Hier in Palermo, wälzen sich Menschenmassen durch die engen Gassen. Schön ist es trotzdem hier. Besonders die KATHEDRALE VON PALERMO hat es uns angetan.

Palermo -> Cefalu

Vor vielen, vielen Jahren waren wir ein paar Tage in CEFALU und weil wir den kleinen Ort am Meer damals so ins Herz geschlossen hatten, haben wir auch für diese Reise hier ein paar Nächte eingeplant.

Am Weg nach Cefalu haben wir uns einen kleinen Zwischenstop in der Bucht von Sant‘ Elia gegönnt und hier typisches, lebendiges, sizilianisches Leben an einem Sonntag erleben dürfen. Alte Männer, die Karten spielen. Familien am Strand. Jungs, die auf der Straße Fußball spielen. Junge Männer in rührendem Macho-Gehabe am Nebentisch. Cappuchino mit Schoko-Cornetto, Campari Soda mit Chips um € 7,50.

Danach wollten wir uns BAGHERIA ansehen und die VILLA CATTOLICA mit dem GUTTUSO MUSEUM besuchen. Ich war von Sant‘ Elia noch erschöpft und habe im Auto geschlafen, während mio Amore alleine im Museum war. Tja, Kunst soll ja zur Diskussion einladen und das hat das Museum tatsächlich bei Walter erreicht. Er rätselt immer noch, was der Künstler z.B. mit aufgeschichteten Pölstern oder einem 5-Meter-langen-BH sagen will ;-))

Wir bewohnen wieder ein B&B (B&B Le Suites di Constanza), diesmal im 3. Stock ohne Lift, was mit Gepäch durchaus herausfordernd ist, wenn man nicht ganz fit ist. Aber: Mio grande Amore Walter hat alles auch für mich nach oben geschleppt! Dieser Mann ist sensationell, stark, lieb – und die schönsten blauen Augen hat er auch noch dazu!

Es gibt unendlich viele B&B in Cefalu.

Damit haben die BewohnerInnen das gleiche Problem, wie viele Einheimische in von Besuchern/Touristen gestürmten Orten. Der Wohnraum für die Einheimischen ist knapp und teuer! Daher wohnen die meisten Cefaluer (sagt man das so??) außerhalb. Schade eigentlich. Obwohl: wir haben auch in einem B&B eingecheckt….

Das Abendessen in einem Restaurant an der Strandpromenade war ein schöner Abschluß eines gelungenen Tages und mit € 42,– wohlfeil.

Mein Geburtstag in den Bergen Siziliens

Was für ein Tag! In unserem entzückenden B&B LE SUITES DI CONSTANZA in CEFALU wurde ich mit einem Kerzerl in einem Muffin überrascht und alle Gäste brachten mir ein Geburtstagsständchen. Zu einem Strandtag mit Schwimmen konnte ich mich noch nicht entschließen, obwohl das Meer ungefähr 19 – 20 Grad Celsius hat. Walter konnte natürlich nicht widerstehen, ich schon ;-)) Die Preise für die Sonnenbetten und Sonnenschirme sind übrigens mit € 55,– pro Tag schon recht saftig. In anderen Regionen werden wahrscheinlich noch höhere Tarife verlangt.

Cefalu ist in jedem Fall ein guter Ort für ein paar unbeschwerte Urlaubstage!

Da ich immer noch immer sehr müde und nicht wirklich fit bin, hat mein Süßer beschlossen, mich mit dem Auto durch das einsame MADONIE Gebirge zu fahren. So konnte ich ohne große Anstrengungen die Weite und die herrliche Naturlandschaft genießen. Immerhin befindet sich hier das zweitgrößte Naturschutzgebiet der Insel. Rund 3000 verschiedene Pflanzenarten wachsen hier bis auf 1979 Meter Seehöhe!

Natürlich haben wir zwei besonders schöne Bergdörfer besucht. PETRALIA SOPRANA ist mit 1147 Meter Seehöhe der höchstgelegene Ort der Madonie. PETRALIA SOTTANA ist der etwas tiefer gelegene Nachbarort. Beide Dörfer sind sehr, sehr verwinckelt und die Gassen extrem eng. Leider gab es keinen Hinweis darauf, WIE ENG die Gassen tatsächlich sind und so sind wir einmal fast steckengeblieben. Nur der Nervenstärke und Fahrkunst von Walter war es zu verdanken, dass wir dieses Abenteuer (nahezu) unbeschadet überstanden haben. Tja, und das war der Moment, wo wir sehr dankbar waren, dass wir € 500,– aufgezahlt haben für 0 Selbstbehalt!!!! Es wäre hilfreich gewesen, wenn an den Ortseinfahrten bekanntgegeben wird, wie schmal die für Autos zugelassenen Gassen tatsächlich sind. Ich habe nur einmal in einem Dorf so ein Verkehrszeichen gesehen. In den beiden Petralia Dörfern gab es keinen Hinweis. Mir ist mittlerweile klar, warum Ape und Puch 500 in Sizilien so stark verbreitet sind.

Zwischendurch immer wieder mal ein kleiner Halt in einer einfachen Bar. Zwischendurch immer wieder mal einen Campari Soda oder einen Capuccino. So lässt es sich Geburtstag feiern.

Noch mehr Bergdörfer

Wir sind im Urlaubs/Reisemodus angelangt. Wir haben uns an das bemerkenswerte Fahrverhalten und die Art zu Parken gewöhnt. Nach dem gestrigen Abenteuer schreckt uns so schnell nichts mehr. Ich zeige euch einfach zwei Beispiele, wie hier geparkt wird und ihr werdet verstehen.

Walter hat für heute CACCAMO und POLLINA als Ziele ausgewählt. Beides sind bezaubernde, pittoreske, kleine Bergdörfer mit viel Charme. Und wieder haben wir hervorragend gegessen. Diesmal nicht in Cefalu, sondern in Pollina, wo auch die Einheimischen lieber essen, als in Cefalu selbst.

Zum Glück sind wir in der Vorsaison hier und es sind die Straßen und Gassen noch nicht so arg überlaufen. In den Sommermonaten soll hier die Hölle los sein, wie uns unsere Gastgeberin stöhnend versichert. Bitte uns reicht es schon jetzt. Mehr Autos und mehr Menschen brauchen wir definitiv nicht.

Spannend finde ich, dass wir in den verschiedenen Bergdörfern häufig Männergruppen friedlich tratschend (nein – Männer tratschen nicht, bei ihnen heißt es „diskutieren“ ;-)) ) auf Dorfplätzen sitzen sehen. Keine Frauen sind zu sehen! Wie das mit der hier permanent gezeigten Madonnenverehrung zusammen passt, muss mir erst jemand erklären. Oder auch nicht.

Auf den Spuren von „Der Pate“

Heute war uns nicht nach dem wahren, echten Sizilien. Heute wollten wir unbedingt auf ausgetretenen Pfaden des Massentourismus wandeln. Bewusst und mit einem Augenzwinkern.

Weil wir von Cefalu nach RIPOSTO übersiedelt sind, lagen zwei Drehorte für „Der Pate“ quasi am Weg. In Riposto werden wir für die nächsten vier Nächte wohnen in einem wunderbaren B&B wohnen und von hier aus TAORMINA und den ÄTNA anschauen.

In SAVOCA gibt es nicht nur BAR VITELLI, sondern auch die Kirche, in der im Film Michael Corleone seine Appolonia geheiratet hat.

In den verwunschenen Gassen mit sogenanntem „Katzenkopfpflaster“ von FORZA D’AGRO wiederum wurden viele der Außenszenen gedreht.

Ein Tag in Taormina

Schon die Anfahrt nach TAORMINA war sehr interessant. Wir hatten das Glück, einen Markttag zu erleben. Knackig frisches Obst und Gemüse – das Wasser läuft einem unweigerlich im Mund zusammen. Von solchen Zwiebeln und Knoblauch können wir in Wien maximal träumen. Ich habe ja nichts gegen China, aber den Knoblauch brauche ich nicht aus China. Knoblauch wünsche ich mir regional.

Taormina liegt entzückend, quasi am Fuße des ÄTNA, und die klimatischen Bedingungen sind sehr gesund. In vorigen Jahrhunderten hat sich die Haut Volée ganz Europas hier versammelt. Damals gab es noch keinen Massentourismus im Gegensatz zu heute. Heute herrschen hier Zustände, wie in der Getreidegasse in Salzburg im Sommer, bzw. wie in Hallstadt oder in Venedig. Trotzdem ist Taormina sehenswert, wenn man durch die engen Gassen schlendert. Alleine ist man natürlich zu Zeiten des Overtourism nicht. Egal, wir haben alle wesentlichen Sehenswürdigkeiten gewissenhaft abgeklappert: Corso Umberto – Porta Catania – Porta Messina – Dom – Piazza IX Aprile – Villa Comunale di Taormina mit Garten, sowie Isola Bella.

Zum Abschluß haben wir uns in einem sehr guten Eissalon für diese Ausdauer belohnt.

Natürlich herrscht hier modernes Raubrittertum. Für einen Parkplatz zahlt man pro Stunde € 4,–, wobei jegliche Verantwortung für Diebstahl oder Beschädigung „natürlich! (!!) ausgeschlossen wird.

Castelmola & Alcantara

Heute sind wir einer Empfehlung unseres Gastgebers gefolgt und sind wieder in die schönen Berge von Taormina gefahren. Zuerst hat er uns natürlich , wie jeden Tag, ein phantastisches und ungewöhnliches Frühstück serviert. Ich darf gar nicht davon zu schwärmen beginnen, sonst gibt es „Zungenaquaplaning“.

In der Gegend von ALCANTARA gibt es einen sehr schönen Fluss, der sich in Kaskaden durch das Lavagestein seinen Weg bahnt. Es ist sehr angenehm an einem heißen Tag wie heute, dort Zeit zu verbringen, zu faulenzen und ein wenig entlang zu wandern. Gesagt, getan.

CASTELMOLA liegt oberhalb von Palermo und ist über sehr schmales Wegenetz (aber befahrbar!!!) zu erreichen. Man muss allerdings die vielen Haarnadelkurven mit dem Magen vertragen, ODER einen behutsamen und rücksichtsvollen Fahrer haben. Castelmora ist eine mittelalterliche Burgruine, die auf die Normannen zurückgeht. Ein Außenlift verheißt einen bequemen Aufstieg. Alles Lüge und falscher Schein! Man muss schon selbst über ganz, ganz viele Stufen hochsteigen, um zur Burgruine zu gelangen. Ein wirklich grandioser Ausblick auf Taormina und das Meer ist Belohnung! Fitnessaufbau ist der zweite Teil der Belohnung! Stiegensteigen ist unglaublich gesund und sollte ohnehin viel öfter praktiziert werden!

Am Ende des Tages gab es das obligate „Rosi-Hoppala“ in einer Pizzeria. Ich wollte einen Salat und man hat mit Bedauern gesagt, dass es keinen Salat gäbe, nur Pizza. Das konnte ich nicht glauben, da ich doch ein Gericht mit allerlei Meeresfrüchten auf der Karte sah und deshalb begeistert bestellte. Was ich bekam, zeigt das folgende Foto. Ich kann nur so viel sagen: es war eine große Anstrengung, alle Muscheln auszulösen, die Shrimps zu pulen, die Gambaretti auszupacken usw. Aber lecker war es trotzdem ;-))

Ein Muttertag am Ätna

Heute haben wir das Weihnachtsgeschenk unseres lieben Sohnes eingelöst und eine geführte Tour auf den ÄTNA unternommen. Schon die Fahrt durch verschiedene Vegetationszonen zu den Abfahrtsplätzen der geführten Touren war ein Erlebnis. So viel schöne, interessante Landschaft! Die Tour startete auf 1.800 Meter Seehöhe und führt mit etlichen Stopps zum Herumgehen bis auf 2.800 Meter. Da oben ist die Luft schon ziemlich dünn (ungefähr so dünn wie in Cusco/Peru) und ich war dankbar dafür, nicht mehr arg viele Höhenmeter aufsteigen zu müssen. Ein bisserl hochwandern mußten wir trotzdem, aber das war – schwer atmend – schaffbar.

2002 war ein sehr intensiver Ausbuch, der große Zerstörung ausgelöst hatte. Man sieht heute noch deutlich die Spuren, die die glühend heiße Lava hinterlassen hat. Auf den Fotos sieht man ein Hotel, das dem Lavastrom zum Opfer fiel.

Aber Vulkanausbrüche bringen nicht nur Tod und Verwüstung. Die Lava ist extrem nährstoffreich und fruchtbarer Boden für Gemüse, Obst und Wein. Das ist auch der Grund dafür, dass sich Menschen seit Urzeiten den Gefahren eines Vulkanausbruchs ausgesetzt haben und auch heute noch aussetzen.

Hungrig sind wir nach der spannenden Exkursion ins Restaurant oberhalb der Parkplätze eingekehrt und promt durften wir uns beim Bezahlen der Rechnung über einen anderen Preis für ein Glas Wein als auf der Speisekarte angeführt, wundern. Wieder mal „Idiotensteuer“ bezahlt. Der Wirt gab als Erklärung an, dass er mehr als 1/4 l eingeschenkt hätte und ich verabschiedete mich mit „Ciao Mafiosi“, weil das natürlich nicht der Wahrheit entsprach. Also, hiermit Lernerfahrung 3: Niemals in der Nähe einer Touristenattraktion einkehren.

Dafür war das Frühstück vom besten Gastgeber ever (ein Italofranzose bzw. Frankoitaliener = das Beste aus beiden Welten!!!) im MAR DEI POETY – LUXERY SUITES wieder göttlich! Diese Unterkunft ist sehr, sehr empfehlenswert!

Catania: Ein Tag, wie ein Feuerwerk

Dieser abwechslungsreiche Tag begann mit einem überaus köstlichen, energiereichen Frühstück. Unser Gastgeber verwöhnte uns mit einer Parmegiana al Melanzane und wieder mit den von uns so geliebten Involtini aus Melanzani, Speck und Mozarella. Der Mann kann kochen, wie kein Zweiter! Wir haben tatsächlich den ganzen Tag sonst nichts mehr essen können und wollen. Morgen beim Frühstück geht, vielleicht (???) wieder was.

Dermaßen gestärkt haben wir uns in CATANIA (UNESCO Kulturwelterbestadt) einem ausgiebigen (16.500 Schritte) Sightseeing hingegeben. Zuerst mussten wir allerding noch zu der Garage im Zentrum finden und vor allem IN die Garage kommen. Die Einfahrt ist so schmal, dass die Breite unseres Peugeot fast die gesamte Einfahrt eingenommen hat und lediglich pro Seite Platz von ca. 12 cm blieb. Ein Nervenkitzel für mich, den ich später mit einem Grappa beruhigen mußte. Der Grappe war auch für meinen vollen Magen ein Segen!

Besichtigt haben wir die imposante CATHEDRALE DI SANT’AGATA im Barockstil und natürlich gab es gleich davor auch das Wahrzeichen von Catania zu sehen, den FONTANA DELL‘ ELEFANTE.

Gleich um’s Eck, ebenfalls im historischen Zentrum, befindet sich auf der Piazza Carlo Alberto der eindrucksvolle und geruchsintensive Fischmarkt LA PESCHERIE, der nahtlos in den täglichen Wochenmarkt übergeht. Ein Rausch an Farben und Gerüchen. Ewig schade, dass wir keinen Bissen runterbringen konnten und deshalb nur ein wenig Haltbares als Souvernier eingekauft haben. Interessant auch das AMPHIETEATRO ROMANO.

Über die beliebte Flaniermeilen VIA ETNEA und VIA CROCIFERI haben wir uns noch an prächtigen barocken Bauwerken hochgeschleppt zum PARK VILLA BELLINI. Dort war ein sehr angenehmes Klima und auch Schatten. Aber wir wollen natürlich noch weiter hoch zum BOTANISCHEN GARTEN. Seit 1980 haben wir noch keinen einzigen Botanischen Garten ausgelassen, der auf unserer Route war. Und auch dieser Botanische Garten hat uns für Bergauftour belohnt. Ein absolutes Muss für jeden Liebhaber (und -in) von Sukkulenten. Eine Pracht ohnegleichen!

Erschöpft, aber tatendurstig, ging es weiter zur CHIESA SAN NICOLO, der geräumigsten Kirche Siziliens mit einer wuchtigen Fassade. In dem Kirchenraum hätten einige Kirchen Platz. Mit der Fassade konnten wir zwei Architektur-Banausen wenig anfangen. Sie war halt schon anders und mächtig…wahrscheinlich müßte man was von Architektur verstehen, um sie schätzen zu können.

Der Rückweg zum Auto geht bergab. So versprach es mir mio grande Amore Walter. Meinen Hinweis, dass es doch immer noch bergauf gehe, konterte er mit einem trockenen „das schaut nur so verzerrt aus“.

Unser Quartier für die nächsten drei Nächte befindet sich in einem kleinen Dorf am Meer, ABOLA. Es ist eine nette, einfache kleine Wohnung in einem ruhigen Wohnviertel wenige Meter vom Meer entfernt.

Ein gemütlicher Tag in Syrakus

Es war ein gemütlicher Tag in SYRAKUS geplant und es wurde auch ein definitiv gemütlicher Tag in Syrakus, der ältesten Stadt Siziliens (734 vor Christus). Gemeinsam mit Bekannten, die zufällig auch gerade eine Rundreise durch Sizilien unternehmen, haben wir uns am Vormittag ausführlich den PARCO ARCHEOLOGICO NEAPOLIS angesehen. Das Amphietheater hat uns jetzt nicht wirklich beeindruckt, aber das berühmte Ohr ORECCHIO DI DIONISIO hat es uns angetan. Immer wieder trafen Schülergruppen ein und brüllten sich begeistert die Seele aus dem Leib.

Auch die vielen modernen Skulpturen eines regionalen Künstlers MITORAJ haben uns gut gefallen.

Da uns heiß war wir schon ein wenig müde Füße hatten, stiegen wir kurzentschlossen in ein Boot für eine 1stündige Rundfahrt (€ 40,–) um die Altstadt ORTYGIA. Das war ein absoluter Gewinn, denn wir sind bei schönstem Wetter und einer leichten, kühlen Brise einmal rundherum geschippert und bekamen alles erklärt – so gut es die rudimentären Englischkenntnisse des Bootsführers halt zuließen.

Witzig war eine 5köpfige Gruppe junger Italienerinnen (ca. 18-20 Jahre alt) die an Bord die komplette Stunde mit Selfies für Instagram beschäftigt war. So hübsche junge Dinger mit so schöner Haut und so viel Freude und Lachen zu erleben, war eine Bereicherung.

Von der Rundfahrt neugierig gemacht, haben wir uns gleich darauf beim TEMPIO DI APOLLO eine Elektro-Rikscha mit einem lieben Guide für eine weitere 1stündige Rundfahrt (€50,–) engagiert. Der junge Mann mit marokkanischen Wurzeln hat sich extrem bemüht und uns alle Sehenswürdigkeiten genau erklärt. Am besten gefallen hat uns die CHIESA DI SANTALUCIA ALLA BADIA. Die Heilige Lucia ist die Schutzheilige von Syrakus. Der DOM bzw. der komplette Domplatz ist faszinierend. Vom Domplatz geht ein Eingang zu einem Bunker aus dem WW2, der beim Meer seinen Ausgang hat.

FONTANA DI DIANA auf der PIAZZA ARCHIMEDE gilt auch als einer der Schönsten.

Auch beim FONTE ARETUSA (natürliche Süßwasserquelle neben der Küste und einer von drei Orten in Europa, wo Papyrus wächst! ) und beim CASTELLO MANIACE machten wir natürlich Halt.

Nach mehr als 14.000 Schritten hatten wir dann endgültig genug erlebt und sind in unser gemütliches Appartment gefahren. Morgen wollen wir ja für neue Abenteuer frisch sein.

Noto, spätbarockes Städtchen

und UNESCO-Welterbe, stand heute am Programm. Durch die engen Gassen zu flanieren, immer wieder auf einem der schönen Piazzas bei Gelati oder Capuccino zu rasten, hat uns viel Freude gemacht. NOTO ist das schönste sizilianische Beispiel einer barocken Planstadt. Nach einem verheerenden Erdbeben 1693 konnte die Stadt nach allen Regeln der Baukunst und Ästhetik angelegt werden.

Die herrlichen Barockfassaden, besonders die des PALAZZO VILLADORATA, mit den besonders interessanten Balkonen und den unter den Balkonen befindlichen Konsolen haben meine Nackenmuskulatur ganz schön beansprucht. Gelohnt hat es sich unbedingt.

Eigentlich sind wir ein paar Tage zu früh hier, denn vom 16.-20.5.25 gibt es die jährliche INFIORATA von NOTO. Bei unserer Reiseplanung war der Termin noch nicht bekannt gegeben worden. Macht nichts, denn wir haben trotzdem viel Schönes gesehen. Bemalte Treppenaufgänge und Vorbereitungen für die Infiorata haben uns entschädigt. Weiterer Vorteil: es war nicht so voll von Menschen!

Besichtigt haben wir u.a.: CHIESA DI MONTEVERGINE, CATTEDRALE DI SAN NICOLO und den PALAZZO DUCEZIO.

Nach so viel Kultur und Stadt brauchten wir zum Ausgleich wieder Natur pur. Deshalb haben wir noch einen Ausflug zum Sizilianischen Grand Canyon unternommen, dem CAVA GRANDE.

Der Nabel Siziliens

befindet sich in ENNA und hatte heute „Waschtag“, das heißt, es hat in Strömen gerechnet. Sintflutartig hat es geregnet und an die Toskana erinnernde Landschaft verschwamm völlig im Nebel. Wir wollten eigentlich die Burgen sehen und durch die Altstadt bummeln. Aber es sollte wohl nicht sein und so sind wir flugs weitergefahren.

In der VILLA ROMANA DEL CASALE dann reich entschädigt! Nichts Schlechtes, das nicht auch sein Gutes hat. Häufig von mir zitierte weise Worte meiner lieben Mami! Durch das Regenwetter ließen sich viele Besucher abschrecken und blieben dieser Top-Sehenswürdigkeit fern. Statt in einer Endlosschlangenreihe durch die Villa geschoben zu werden, hatten wir die Gelegenheit zu einem entspannten Rundgang in aller Ruhe! Der Eintritt war mit € 14,– pro Person fair und wir konnten uns überzeugen, dass man wirklich viel in die behutsame Renovierung investiert.

Herrliche Mosaike und vor allem die berühmten BIKINI MÄDCHEN hatten es uns angetan. Auffallend, dass diese sportlichen Frauen nicht tätowiert waren und dass sie wenig Oberweite hatten. So war damals wohl das Schönheitsideal. Bei den WOLKENMÄDCHEN in Sri Lanka hat der Künstler bei der Restauration seinem persönlichen Geschmack folgend, den Damen Größe DD Oberweiten verpasst, was nicht dem Original entsprach. Hier, in Sizilien, nimmt man es wohl ernster und die Damen dürfen Größe A behalten ;-))

Das Tempeltal liegt auf den Hügeln

Heute am Vormittag sind wir die Küste entlang gefahren. Baden war nicht wegen stürmischer See. Kite Sufer haben das ausgenutzt und das gab uns einen schönen Anblick.

Nach einer kleinen Siesta auf der Terasse unseres Appartments haben wir uns mit festem Schuhwerk zum VALLE DEI TEMPLI begeben. Das Tal der Tempel liegt überraschenderweise auf den Hügeln von AGRIGENTO. Der Eintrittspreis von € 14,– pro Person ist hier gut investiert. Wir haben mehr oder weniger erhaltene Tempel bzw. Tempelruinen gesehen und fotografiert. Problematisch finde ich persönlich, dass die hässlichsten (oder von mir aus auch wenig attraktiven) Menschen die meiste Zeit mit Selfies zubringen und damit dem ambitionierten Fotografen (als mio Amore Walter und mir!!) im Weg bzw. im Bild stehen. Ich bitte dann immer höflich, aber meiner Bitte wird oft nur widerwillig und zeitverzögert entsprochen und schon ist der/die nächste „Frankenstein“ im Bild ;-((

Für uns interessant waren der HERA-TEMPEL, der HERAKLES-TEMPEL und der TEMPEL DES OLYMPISCHEN ZEUS und der CASTOR UND POLLUX TEMPEL. Außerdem gibt es interessante Felder mit diversen „Steinresten“ und ein wiederzusammengesetzte Figur eines TELAMONEN (gefallener Ritter) sowie eine recht gut erhaltene NEKROPOLE.