Small is beautiful. Weniger ist Mehr. Beim Reisegepäck treffen diese Redewendungen unbedingt zu. Warum fällt es mir bloß immer so schwer, auf meinen Kopfpolster, meine Reisedecke und eine Tupperbox in Schuhschachtelgröße (für Fußbäder unterwegs hervorrangend geeignet, wenn man wie ich, komplizierte Füße hat ;-)) )zu verzichten? Ich habe auch diesmal NICHT verzichtet und das alles mitgenommen. Nebst umfangreicher Reiseapotheke, um die mich jedes „Ersteweltland“ beneiden kann. Dafür bin ich brav und nehme für 36 Tage tatsächlich nur 10 T-Shirts mit!
Autor: Joker
Reisezeit ist Lebenszeit



Zwar beträgt die Flugzeit Wien – New York nur 9 Stunden, aber auch dafür gibt es Einiges zu beachten, wie z.B. Bewegung im Flugzeug. Es ist mir total egal, was sich die anderen Fluggäste über mich denken. Ich tue was für meine Venen und turne im Flugzeug wie bei „Fit mit Philipp“ und auch während der einen Stunde Wartezeit bei der Einreise am Schalter der Homelandsecurity, kreise ich mit Kopf und Armen und Hüften. Mein Sohn erklärt mich deshalb zwar immer liebevoll für verrückt, aber wie gesagt, ist mir das total egal ;-)) Trinken ist auch wichtig, daher nehme ich mir immer eine kleine Wasserflasche mit, die mir die freundliche Stewardess mehrfach befüllt. Das ist gut für mich und für die Umwelt. Sorry, dass ich diesmal leider meine Mehrwegflasche daheim vergessen habe.





Die Fahrt nach New Haven hat wegen vieler Baustellen (ich habe mich fast wie daheim in Wien gefühlt) wesentlich länger gedauert, als wir bei der Planung mit google.maps berechnet hatten. Also nix mit gemütlich essen, sondern gleich am Straßenrand bei einem foodtruck frierend, aber glücklich zuschlagen. Köstlich war es! Gesättigt checken wir in unsere erste Unterkunft ein und genießen die launige Führung durch das historische Haus. Baujahr 1930 ist in den USA halt schon alt. Übrigens war der zweite Besitzer des Hauses angeblich der Erfinder der Sprinkleranlage und das Haus das erste Privathaus mit einer dieser Anlagen. Erfunden soll er es haben, weil davor seine Fabrik einem Brand zum Opfer fiel.
Was für ein Tag !



Am Vormittag streunen wir wissensdurstig durch das beschauliche New Haven, das meiner Meinung nach fast nur aus wunderschönen Gebäuden der alterwürdigen Yale University besteht. Eine großartige Atmosphäre auf dem gesamten Campus! Auf dem Bild sind die ersten 7 weiblichen Absolventinnen, die 1894 ihre PhD.s gemacht haben. Was für tolle Frauen und Pionierinnen für meine wundervolle Tochter!


Weil es ja fast unnatürlich wäre, würde immer alles klaglos klappen, hat unser schöner Mietwagen nach schlappen 122 km Fahrt wild eine Warnlampe leuchten lassen. Da am Samstag die Hertz Filiale um 13 Uhr schließt, mussten wir bangen Herzens nach Boston fahren und dort um einen Wagentausch kämpfen. Mein Schatz war wie immer „gentle & patient“, während ich gerne wie ein Rumpelstilzchen gesprungen wäre und auch nicht ganz so ruhig blieb. Aber er hat ja auch immer mit Computern gearbeitet, während ich mit Menschen mein Toleranzkonto ziemlich strapaziert bekam.


Bosten ist einfach wahnsinnig schön! Wir sind erst um 17 Uhr mit dem neuen Mietwagen angekommen, haben an uns heruntergesehen und festgestellt, dass wir hübsch genug gekleidet sind, um sofort zum Hafen zu fahren ohne uns im Motel frisch zu machen und gleich Hummer essen zu gehen. Nach diesem Nachmittag hatten wir uns das verdient! Nervennahrung nach den Strapazen und dem Schock, dass die Parkgarage $ 28,– gekostet hätte. Wir haben dann doch einen Parkplatz mit Parkuhr um ca. $ 4,– gefunden. Sparen, wo’s nicht weh tut ist meine Devise! Morgen werden wir uns mehr von dieser sympatischen Stadt ansehen.
„I bin ka Depp – i hob a App“ oder eleganter: I’m not a fool – I have a tool




Das Invest von 100,– für die amerikanische SIM-Card hat sich mehr als gelohnt. Statt der horrenden Parkgaragengebühren sind wir mit wohlfeilen $ 11,– prepaid günstig davon gekommen und konnten dieses Budget am Nachmittag am LOCAL FOOD FESTIVAL ausgeben. Davor konnten wir den hochinteressanten BOSTON FREEDOME TRAIL self-guided in unserem eigenen Tempo absolvieren und uns alles Wissenswertes googeln. Hier findet man z.B.den ÄLTESTEN STADTPARK AMERIKAS. Hier fand die BOSTON TEA PARTY statt. Boston gilt als die Wiege der Freiheit (Cradle of Liberty) und der FREEDOME TRAIL führt zu den bedeutendsten Punkten. Hier ist viel passiert! Irritierend fand ich die Information zur BOSTON LATIN SCHOOL gleich neben dem Denkmal eines seiner bedeutendsten Söhne, Benjamin Franklin; siehe auch der Mosaik „City Carpet“. Diese Schule war 1635 die erste öffentliche Schule in den USA und auch Benjamin Franklin war hier Schüler. Mädchen wurden allerdings erst 1972 (!!) zugelassen – Jahre nach der Mondlandung, die ohne der tüchtigen Mathematikerinnen (siehe Film „Hidden Figures“) wohl nicht gelungen wäre. Wir Europäer müssen jedoch still sein, denn in Österreich war der Ehemann bis zum 1.1.1976 der Haushaltsvorstand und konnte über die Berufstätigkeit der Ehefrau entscheiden.

Die USS CONSTITUTION, 1797 vom Stapel gelassen, ist das dienstälteste, und heute noch seetüchtige, Kriegsschiff der Welt. Da mein Sohn den Verlust von Triest bis zum heutigen Tag heftig bedauert, weil er doch so gerne Marine-Offizier wie einst Baron von Trapp geworden wäre (er singt übrigens auch so gut, wie Baron Trapp!) und Österreich nun eben keinen Seezugang mehr hat, muss ich jedes Kriegsschiff besichtigen und ihm Fotos schicken ;-)) Die USS CONSTITUTION ist ein besonders schönes Schiff!

Das BOSTON LOCAL FOOD FESTIVAL ist nicht zu verwechseln mit den HUMMER FESTIVALS IN MAINE, aber trotzdem ein Erlebnis. Man kann sich durch die verschiedenen Küchen dieser multikulturellen Stadt kosten. Boston ist fast so vielfältig wie Wien, wo immerhin angeblich 190 verschiedene Sprachen gesprochen werden. Behaupte ich mal.
Heute war es eine feuchte Angelegenheit!
Zuerst hat mir mein Süßer beim Frühstück seinen Orangensaft über die frische Jean geschüttet, am Nachmittag ich seine Jacke in die größte Regenpfütze von Maine fallen gelassen. Wir haben einander verziehen, das macht das Leben einfacher, besonders an einem Reisetag von Boston nach Bangor, Maine. Ich frage mich besorgt, wohin die vielen, vielen Homeless in Boston bei dem starken Schauer verschwunden sind. Obdachlosigkeit ist in den USA ein verbreitetes Phänomen, leider. Wir absolvieren wieder unsere obligaten Turnübungen von „Fit mit Philipp“ und dann geht’s los zur HARVARD UNIVERSITY. Übrigens ein herrlicher Ort mit vielen Grünflächen, alten Bäumen in der extrem gepflegten Stadt CAMBRIDGE, Massachusetts. Alles sehr elitär!

JOHN HARVARD, der Gründer der Universität. 1636 als HARVARD COLLEGE gegründet, zählt diese Universität mit 10 Fakultäten zu den anerkanntesten Unis.

Der Uni-Campus, heute wegen des Dauerregens leer. Im normalen Studienbetrieb wuselt es nur so von Studenten. Heute waren alle recht flott mit Schirmen und Käppis unterwegs. Trotzdem hatten diese jungen Leute ausnahmslos ein höfliches und herzliches Lächeln für mich. Toll, dass diese priviligierten, intelligenten Nachwuchs-Leader für Sekunden Teil meines Lebens waren – und umgekehrt!


Schon beeindruckend, die MEMORIAL HALL, nicht wahr ? Im ebenfalls repräsentativen SANDERS THEATRE, der als Vorlesungsraum dient, wurde gerade eine lebhafte Vorlesung gehalten. Für meine älteste Enkelin (mein Sonnenschein hat demnächst Englisch-Matura) konnte ich ein Handout dieser Vorlesung stibitzen ;-))

Aber hallo! Hier, in der WIDENER LIBRARY ist das GRÖSSTE BIBLIOTHEKEN SYSTEM weltweit und gleichzeitig das ÄLTESTE BIBLIOTHEKEN SYSTEM DER USA zu finden. Leider haben nur Studenten und Studentinnen Zutritt. Das war in YALE anders.

Die wilden Truthähne wissen ganz genau, dass sie noch rund 2 Monate Zeit haben, bevor THANKSGIVING für sie zur Bedrohung wird ;-)) In Kanada wird THANKSGIVING bereits am 8. Oktober gefeiert, darauf freuen wir uns schon.

Wieder nix mit der Weiterbildung im reifen Alter, verdammt. Mir bleibt immer noch „Dr. Google“ und die WIENER BÜCHEREIEN und meine schlauen Verwandten und Freunde als Quellen der Weisheit. Abgesehen davon, kratzt ohnehin die Altersdemenz an meiner Tür zum Oberstübchen.
Wechsel von USA -> Kanada

Ganz schön crazy begann unsere Fahrt heute mit DRUNKEN NOODLES bei einem nicht unbedingt vertrauenseinflößenden Thai-Restaurant. Wir blieben NICHT stehen und heben uns unseren Hunger für SAINT JOHN in Kanada auf.

Ein bisserl früh für HALLOWEEN, aber immerhin beginnt die Weihnachtsdeko in Österreich auch häufig schon im Oktober und die Osterdeko gleich nach den Heiligen 3 Königen. In den USA sind die HALLOWEEN Figuren monströs, riesig, gruselig und einfach Kult. Das ärgstens geschmückte Haus war in ein weißes Netz als „Spinnweben“ gehüllt und mit einer 3 Meter großen, schwarzen, fetten Spinne dekoriert. Beeindruckend gruselig, selbst für coole Pensionistinnen, wie ich es bin.

Vielleicht hilft ja ein bisserl Grünzeug gegen die Albträume ?? In den USA ist „Gras“, „Hasch“, „Hanf“, „Canabis“ schließlich in manchen Bundesstaaten legal. Ich tu nur so als ob, denn ich war und bin halt ein braves Mädchen und militante Nichtraucherin ! Meine Droge hat blaue Augen und heißt Walter ;-)) Siehe: www.walterwasinger.at


Kanada erreicht. Der Grenzübertritt war easy-cheesy: keine Fragen nach Feuerholz (wird man gefragt, wenn man mit einem Wohnmobil unterwegs ist) oder nach verbotenen Substanzen. Jetzt heißt es Umstellung von Meilen auf Kilometer. Beim Tempomat müssen wir jetzt im Kopf umrechnen, wieviele km/h des Tempolimits den Meilen/h am Tacho entsprechen. Der Wechselkurs ist wieder anders, als in den USA und auch die Uhrzeit hat sich um eine Stunde verschoben. War in den USA noch manch Info-Tafel englisch/spanisch, sind die Tafeln hier französisch/englisch. Bald werden wir mit Englisch nicht mehr so gut ankommen. Viel zu beachten also.

Damit es nicht so aussieht, als ob wir uns ausschließlich von HUMMER ernähren würden, gab es heute RAMEN vom Koreaner auf dem OLD CITY MARKET, dem ältesten Markt Kanadas (seit 1785). SAINT JOHN, zwar die größte Stadt von NEW BRUNSWICK (wer denkt da an Bowlinghallen in Wien ??) und nach HALIFAX der wichtigste Hafen Kanadas am Atlantik, aber trotzdem eine gemütliche Kleinstadt mit Parks und dem ÄLTESTEN MUSEUM von Kanada. BESONDERHEIT hier ist u.a., dass durch den enormen TIDENHUB der SAINT JOHN RIVER zweimal am Tag seine Fließrichtung ändert. Tja, so etwas schaffen für gewöhnlich doch nur Politiker aller Coleurs weltweit.


Abendmahl im angesagten Fischrestaurant „Billy’s Seafood“. Kanadischer Wildlachs mit Poutine für Walter. Lobster Roll mit Salat für mich. Lobster Roll ist wie Leberkässemmel nur halt mit Hummer und wird an der Ostküste sehr gerne gegessen. Preislich ist das leistbar und wir sind ja schließlich die überhöhten Preise manch österreichischer Autobahn-Raststellen gewöhnt. Ich denke mit Schrecken an den Capuccino um € 7,60! Hier bezahle ich für ein außergewöhnliches Essen mit Lachs und Hummer samt Getränken im Urlaub als Ausnahme gerne € 70–.

Satt und zufrieden sinken wir in viktorianischem Ambiente ins Land der Träume. Morgen wird es ohnehin spannend werden, denn im angepeilten Kejimkujik Nationalpark gibt es nach dem, bereits zum Tropensturm herbgestuften, Hurricane Lee, Probleme mit der Stromversorgung und diverse Sperren.
Reizvolles Nova Scotia

Fast wär’s passiert, dass ich ähnlich grimmig dreinschaue, wie diese Halloween-Torte. Bei aller Liebe, aber manchmal treibt mich mein Süßer zu sehr vor sich her und heute war so ein Tag. Aber: alles ist wieder gut!
Wir haben heute im Städchen Saint John noch ausreichend Proviant im SOBEYS Supermarkt gebunkert. Jetzt haben wir auch von dieser Supermarktkette eine Kundenkarte, wie wir sie in den USA auch bei SAFEWAY nutzen. Ihr wisst schon: sparen, wo’s nicht weh tut ;-)) Die Fähre MV FUNDY ROSE hat uns nach NOVA SCOTIA gebracht, wo wir einen ersten Stop für 2 Übernachtungen im MERSEY RIVER LODGE & NATURE RETREAT vorgesehen haben. Hier gibt es „Natur pur“ (wie Miriam Weichselbraun immer so schön in der Werbung flötet) und sonst sehr wenig. Internet nur am Eingang des Naturzentrums, im Zimmer einen Kühlschrank (brauchen wir für die gebunkerten Lebensmittel für’s Frühstück), eine Mikrowelle (brauchen wir NICHT). Wir werden morgen 20 km zu E-J’s Grill fahren.






So, jetzt habt ihr die ersten Eindrücke auf den Fotos oben bekommen. So stellt man sich Kanada doch vor?
Wir sind jedenfalls wieder entspannt, wie schon lange nicht mehr. Zwar ist der Stress der letzten beiden Wochen vor der Abreise in den ersten zwei Tagen bereits abgeperlt und einer tiefen, inneren Ruhe gewichen, ABER hier in dieser traumhaften Naturlandschaft bekommt die Ruhe gleich nochmal eine andere Dimension und Qualität. Und vielleicht ist es gar nicht so übel, dass wir in unserem Zimmer kein Netz haben !!
Kejimkujik – und nein, das ist kein Tippfehler, sondern ein Nationalpark
Heute Bilderbuchwetter und erste Drohnenaufnahmen. NATUR PUR, wie Miriam Weichselbraun so schön in der Werbung flötet. Ich hab‘ heute den ganzen Tag diesen Ohrwurm im Kopf ;-))
Man merkt schon, dass langsam, ganz langsam der INDIAN SUMMER startet. Richtig eindrucksvoll wird sich die Färbung in den kommenden vier Wochen entwickeln. Dieser Nationalpark war früher das Gebiet der MI’KMAQ des Stammes der örtlichen First Nations. Die MI’KMAQ waren Halbnomaden und den Großteil des Tages damit beschäftigt, zu überleben. Das ist auch heute in manchen Konzernen wohl noch immer für so manchen so. Leider.


Man sagt, dass es die Beziehung eines Paares festigt, wenn es jährlich mindestens einmal gemeinsam eine KRISENSITUATION bewältigt. Nicht, dass das nicht sowieso mein Alltag wäre, trotzdem haben wir uns zu einer gemeinsamen KANUTOUR auf einem idyllisch gelegenen See entschlossen. Danger is my business. Noch nie waren wir mit einem so wackeligen Boot unterwegs. Zum Glück sind wir erfahren und sogar im 1er-Kajak auf der Salza erprobt. Sonst wäre es schief gegangen. Lustig war es in jedem Fall und der Beziehung hat es zumindest nicht geschadet.




„A SKY FULL OF STARS“ so einen herrlichen Sternenhimmel sieht man sonst nicht so schnell. Ich habe einen ähnlich schönen Himmel bisher nur in der Wüste Thar in Indien und in Südafrika gesehen. Allerdings war es nirgends, wirklich nirgends, so finster, wie hier. Freut euch, dass ihr die Milchstraße so schön deutlich sehen könnt!

Superlative in kleinen Fischerdörfern

Wir sind immer noch im Mik’maq Gebiet und daher sind die Info-Tafeln zuerst in Mik’maq, dann Englisch und zuletzt Französisch geschrieben. Das finde ich gut und respektvoll gegenüber den Natives/First Nations. Um 1740 wurden viele Deutsche hier angesiedelt, um die Evangelische Kirche zu pushen. So entstand die ÄLTESTE DEUTSCHE SIEDLUNG IN CANADA. Deshalb steht hier auch ein originales Stück der Berliner Mauer. Mit deutschem Fleiß und Gründlichkeit wurden sie rasch zu erfolgreichen SCHIFFSBAUERN, Kapitänen und FISCHERN. Gegendert wurde damals noch nicht und so saßen die Frauen und Witwen in den Erkerfenstern im obersten Stockwerk der FARBENPRÄCHTIGEN HOLZHÄUSER und blicken sehnsüchtig auf die heimkehrenden Schiffe und ihre Männer, Söhne und Brüder. Wir waren so fasziniert, dass wir auf’s fotografieren vergessen haben ;-((
Bis heute sind die Schiffsbauer in LUNEBURG begehrt und so wurde die BOUNTY für die MEUTEREI AUF DER BOUNTY sowie die BLACK PEARL für PIRATES OF THE CARIBIAN ebenso hier gebaut, wie die BLUENOSE II, die lange Zeit der erfolgreichste und schnellste Segler im Atlantik war.



Heute finden wir hier das erste Gebäude in Kanada, das die Auszeichnung WELTKULTURERBE erhielt, „Academy“ bis zur 10. Klasse, Bild rechts. Links sehen wir die ST. JOHN’S CHURCH, die zweitälteste Kirche Kanadas. Die älteste steht in HALLIFAX. Nicht schlecht für ein 2200 Einwohner Städtchen! Denn hier steht auch KANADA’S GRÖßTES FISCHVERARBEITUNGSWERK!



PEGGY’S COVE ist ein pittoreskes, kleines Fischerdorf mit nur 60 Einwohnern. Man sagt, es wäre das hübscheste Fischerdorf der Atlantik Küste. Angeblich ist der Leuchtturm an der mit malerisch verstreuten Granitfelsen das am häufigsten fotografierte Motiv ganz Kanada’s. Behauptet man hier. Es ist nett, aber ich glaube trotzdem, das ist gelogen.

Wir haben erfahren, dass HUMMER früher das Essen der ARMEN war, die sich und Ihre Tiere mit dem Fang ernähren mussten, während die REICHEN den Luxus hatten, sich ERDNUSSBUTTER und MARMELADE für die Schulbrote ihrer Kinder zu kaufen. Die armen Kinder mussten mit HUMMER-SANDWICH zufrieden sein. Die Häftlinge im Gefängnis haben heftig protestiert, weil sie an 7 Tagen der Woche zu allen 3 Mahlzeiten HUMMER serviert bekamen. Heute kostet so ein SEAFOOD-TOWER mit einem Hummer, 12 Austern, je 6 Jakobsmuscheln, Shrimps, Muscheln rund € 80,– in einem Restaurant am Hafen.

MR. JACK, das Pferd für die Kutsche der TROT IN TIME Tour, weiß sich zu benehmen und pinkelt auf Anweisung in sein mobiles Pferde-Pissoir statt auf die Straße. Was sollten sich sonst die Touristen von ihm denken !

Weil die Kanadier nette Nachbarn sind, haben sie während der PROHIBITION in den USA fleißig jede Menge RUM produziert und in diesem Gässchen steht das Haus, von dem aus der verbotene Schatz binnen 3 Sekunden zum Hafen gebracht und von dort in die USA geschmuggelt werden konnte.
Die benötigte MELASSE war reichlich vorhanden, da die wunderschönen, BUNTEN GLASFENSTER für die Häuser der Kapitäne und Schiffsbauer aus England in Fässern transportiert wurden, die zum Schutz der heiklen Fracht mit MELASSE gefüllt waren! DAS war NACHHALTIGKEIT!

Ein bisserl Zeit haben wir ja noch bis WEIHNACHTEN, aber man kann ja vorsichtshalber schon jetzt einen WEIHNACHTSBAUM AUS HUMMERFALLEN mit einem Stern schmücken und aufstellen. Was erledigt ist, ist erledigt, basta !
In eigener Sache
Mein Blog existiert heute seit einer Woche! Ein Jubiläum! Walter hatte die Idee dazu und den Wunsch, dass ich den Blog mit meinen Gedanken und Eindrücken fülle.
Dass ich diese Möglichkeit habe, verdanke ich meinem lieben Freund ANDI, der nicht nur alles programmiert hat, sondern auch weiterhin intensiv daran arbeitet, dass alles funktioniert und besser wird.
Vielleicht ist es ja schon aufgefallen, dass sich das Layout weiter entwickelt hat. Andi arbeitet daran, dass man sich für einen Newsletter anmelden kann, dass man reisemitrosi.com auf Facebook und auf Twitter folgen kann usw.
Noch ist der Blog nicht perfekt, wir lernen täglich Neues dazu. Die Ideen sprießen.
Mein lieber Freund Andi ist für mich jedenfalls schon heute perfekt, so wie er ist.
DANKE LIEBER ANDI FÜR ALLES !
Das muss endlich mal gesagt/geschrieben werden !!!!
Rosi und natürlich auch Walter
Glück gehabt !
Walter flog in der Nähe von Peggy’s Cove noch eine Runde durch die Bucht mit seiner Drohne und landete sanft. Ich flog ohne Drohne und landete unsanft auf scharfkantigen Granitsteinen. Ich hatte unfassbar viel Glück, mir nichts gebrochen zu haben und nur mit Abschürfungen und Prellungen davon gekommen zu sein! Unten ein Drohnenfoto von Walter. Ein Foto meiner Blessuren erspare ich uns ;-))

Halifax, Hauptstadt von Nova Scocia ist eine junge, pulsierende Stadt, was auch an den 5 Universitäten liegt. Nach unserem Pflichtprogramm, wie z.B. TOWN CLOCK (siehe erstes Foto unten), die das WAHRZEICHEN VON HALIFAX ist, und dem RATHAUS (2. Foto) zieht es uns in eine der unzähligen Pubs, in diesem Fall war es „LOWER DECK“, wo jeden Abend Live-Music geboten wird.




Bitte das ist KEIN CAMPINGPLATZ in der Stadt, sondern hier logieren Obdachlose.


In der CITADEL erfahren wir, wie die MIK’MAQ nach tausenden von Jahren, in denen sie nachhaltig und gut in diesem Gebiet leben konnten, von den ENGLÄNDERN ihres Landes und ihrer Lebensgrundlage beraubt wurden. Eine eindrucksvolle Schau, wie wirtschaftliche und geopolitische Interessen – damals wie heute – Veränderungen auslösen. Die Nachfahren der Engländer, heute Kanadier, präsentieren die Vorkommnisse mit großer Begeisterung in historischen Kostümen.



Der PUBLIC GARDEN präsentiert sich als einer der schönsten viktorianischen Gärten Kanadas. In dieser Oase lässt es sich hervorragend chillen, in einem Buch versinken oder ganz einfach Löcher in die Luft schauen, Passanten beobachten, nichts tun. Morgen geht es weiter mit der Erkundung von HALIFAX – für heute ist Schluß, denn auf uns wartet noch ein schönes Feuerwerk, das wir vom Balkon unserer Unterkunft in einem kleinen Fischerhafen genießen wollen.
Heile Welt in Fisherman’s Cove

Waterfront im malerischen Fisherman’s Cove. Am Sonntag wird hier der Gehsteig hochgeklappt. Gestern haben Familien und Jugendliche noch ausgelassen gefeiert, heute waren nur ein paar wenige Tagesgäste, die sich Kanus für eine Ausfahrt geliehen hatten, zu sehen. Wo in Vorstädten die Männer am Sonntag gerne ihre Autos waschen, waschen die Männer hier die Boote.


In diesem kleinen Fischerdörfchen dreht sich alles um Hummer und Fischerei. Außer Fischern gibt es noch einen großen, internationalen Fischhändler hier, der die Fische abnimmt und weiter verkauft. Ein Restaurant und drei kleine Läden, in denen auch Seafood, Fish & Chips, Salate und Kuchen angeboten wird, bieten ausgezeichnete kulinarische Versorgung. Eine kleine Galerie und ein Dorfmuseum decken die kulturellen Bedürfnisse und natürlich gibt es noch einige winzige Kunsthandwerkläden.. That’s it – mehr gibt es zum Glück hier nicht.



Auf ausgedehnten Reisen ist es für mich notwendig, immer wieder einen ruhigen Tag einzuplanen. Die unzähligen Eindrück wollen schließlich im Kopf und in der Seele sortiert und verarbeitet werden. Ohne diese Muße dazwischen überlagern sich die Erlebnisse und dafür sind mir diese zu kostbar. Am Balkon meines Zimmers im wunderbaren „Fisherman’s Inn“ zu sitzen, einfach nur DA zu sein, zu schauen und runterzukommen, dafür war der heutige Tag ideal. Morgen geht’s wieder weiter !
Weite Wälder, kleine Städte

Ein bisserl wehmütig haben wir das malerische Fisherman’s Cove verlassen. Weil die Sonne schien und ein paar hübsche Schäfchenwolken den blauen Himmel schmückten, haben wir das Schiebedach geöffnet und sind gemütlich zu unserem nächsten Ziel, AMHERST, getuckert. Ganz viele Fotostopp’s haben wir gemacht, weil Walter ganz selig war, seine geliebten Vögel fotografieren zu können. Seeadler in ihren schönsten Posen werden im Vortrag zu sehen sein! Während er seine Fotos schoss, hatte ich am Straßenrand Gelegenheit für meine schönsten Posen von FIT MIT PHILIPP und aus dem QI GONG. Davon wird es NIE Fotos geben, keine Sorge.
Auf der Fahrt am Highway kann sich das Auge auf den endlosen Wäldern ausruhen. Dieser weite Blick hat hohen Entspannungsfaktor und es überrascht, wenn dann plötzlich, wie aus dem Nichts, eine Stadt aus dem Wald heraus wächst.
Ein interessantes Erlebnis im SOBEY Supermarkt hatten wir als umweltbewußte Europäer. Selbstverständlich wollten wir die Plastikpfandflaschen retournieren. Als wir einen Mitarbeiter nach der Rückgabebox fragten, sah er uns perplex an und meinte, so etwas gäbe es nicht. Was passiert also in Nordamerika mit den Pfandflaschen? Ein weiteres ungeklärtes Mysterium für mich.



Mein Süßer, immer noch der ungestüme, wilde Desperado von 1977, hatte sich bereits in Wien für die Fahrt im Schlauchboot auf der höchsten Tidenwelle angemeldet. Es sieht so harmlos aus, aber die Strömung war so heftig (man bedenke: der Fluss hatte seine Richtung umgekehrt und floß nun quasi flussaufwärts ;-)) , dass das PS-starke Boot bloß am Flußrand gegen die Strömung ankam; keine Chance, in der Mitte zu fahren. Sind jetzt alle endgültig verwirrt ??


Immer die ATLANTIK-KÜSTE entlang auf dem TRANS CANADA HIGHWAY sehen wir linker Hand immer auf das Meer mit seinen vom Fluss angeschwemmten rosafarbenen Sandpartikel, die einen eigenen Zauber verströmen. Immer wieder stoßen wir wieder auf die Spuren der FIRST NATIONS, der MIK’MAQ, die so wunderbare, sprechende Namen für Orte fanden, wie z.B. „heilendes Wasser“ oder „Fluss, der schnell fließt“. Da kann man sich doch was darunter vorstellen! Jetzt heißt der genannte Ort allerdings „Mitland“ nach Sir Mitland, einem britischen Offizier und erfolgreichen Cricket-Spieler.





AMHERST, eine Stadt, die ich wohl eher als Dörfchen bezeichnen würde. Walter meinte, dass sogar im Zwettl seiner Jugend mehr los war und es für Jugendliche ziemlich frustrierend sein müsse, hier Party machen zu wollen. Trotzdem hat diese verschlafen wirkende Stadt viel Charme und eine hübsche VIKTORIANISCHE ALTSTADT sowie eine schmucke VORSTADT mit beeindruckenden VILLEN. Die Vorgärten haben locker die Größe von zwei Fußballfeldern! Da kann man sich als Kind/Jugendlicher jedenfalls gehörig austoben.
Hopewell Rocks Provincial Park
Der heutige Tag war wieder ein Geschenk des Himmels! Blauer Himmel, angenehme Temperaturen und eine sanfte Brise im lächelnden Gesicht waren wir auch heute wieder mit offenem Schiebedach unterwegs. Die Strecke von unserer Unterkunft in AMHERST ( Super 8 by Wyndham Amherst NS ) zum neuen Quartier in der SHEPODY BAY ( Shepody Bay Inn ) verwöhnte uns mit Blick in die unendlichen Weiten der Kanadischen Wälder. Unser heutiges Pensum an gefahrenen Kilometern: 200

Eigentlich wollten wir ja sofort in den FUNDY NATIONALPARK wandern gehen, ( Parks Canada ), aber dann der spontane Entschluss zum Besuch des HOPEWELL ROCKS PROVINCIAL PARK und wir haben den halben Tag in dieser Sehenswürdigkeit extrem genossen. Auf der Karte oben ist der Unterschied zwischen EBBE und FLUT sehr gut zu sehen. Man muss sich vorstellen, das 160 MILLIARDEN TONNEN WASSER ZWEI MAL innerhalb von 25 Stunden TÄGLICH IN DIE UND AUS DER BUCHT fließen.




Diese bizarren FELSFORMATIONEN entstehen durch Wind, Sonne, Wasser, natürliche Erosion. Manche dieser Felsformationen bestehen nur ein paar hundert Jahre, andere wiederum Jahrmillionen. Jedenfalls ist dieses Gebiet mit dem HÖCHSTEN TIDEN-HUB der Welt (14 Meter Höhe und ca. 2 Fußballfelder horizontal) ein extrem wichtiges ÖKOSYSTEM für viele ZUGVÖGEL, aber auch für viele heimische Vögel.



Ein Paradies für FALKEN, die hier genügend andere Vögel zum Fressen finden und hier auch gerne brüten. Der WEISSKOPFSEEADLER ist selbstverständlich auch hier vertreten, was meinen begeisterten Tierfotografen Walter unendlich freut und über Stunden beschäftigt hält. Der SCHLAMM ist auch EIN KINDERPARADIES, denn hier dürfen, ja müssen, sie sich so richtig schmutzig machen. Der Schlamm hat aber noch weiteren MEHRWERT, denn ich traf einen Mann mit einem kleinen Kübel voll Schlamm. Er sammelte den SCHLAMM für GESICHTSMASKEN FÜR SEINE GATTIN. Na, wenn es nützt …
Fundy National Park: where the ocean meets the forest
Wie man sieht, war der Himmel heute bewölkt. Wer aber, so wie wir, Sonne im Herzen hat, öffent das Schiebedach und genießt gut gelaunt einen weiteren Ferientag. Doch halt! Wir sind nicht auf Urlaub hier, wir betrachten unsere Reise als Dienstreise, weil wir ja Bildmaterial für den nächsten REISEVORTRAG www.walterwasinger.at sammeln UND jede Reise ist natürlich auch eine Bildungsreise, weil wir immer so viel Neues lernen dürfen! Außerdem genießen wir die vielen Begegnungen mit anderen Reisenden aus aller Welt und auch das ist eine geschätzte Quelle an Informationen, neuen Blickwinkeln, Eindrücken …..

Auf Empfehlung unseres phantastischen Gastgebers im Shepody Bay Inn machten wir uns heute auf den Weg zum CAPE ENRAGE, einem Naturschutzgebiet mit einem der spektakulärsten Ausblicke auf die Küste von FUNDY. Den LEUCHTTURM aus den späten 1830er Jahren hat Walter mit seiner Drohne gefilmt.







Ein Tag in angenehmer Umgebung, diese schier unendlichen Wälder verbreiten eine soooo gute Atmosphäre. Das können auch die vielen, kleinen, lästigen GELSEN nicht ändern. Wichtig: UNBEDINGT Gelsenspray mitnehmen, was wir auch taten. Im FUNDY NATIONALPARK sorgen 32 (!!) Arten von Bäumen für eine gesunde BIODIVERSITÄT. Jede Pflanze, jedes Tier ist wichtig für diesen funktionierenden Kreislauf, eins nährt das nächste usw. Im NATIONALPARK gibt es immer wieder INFO-TAFELN mit interessanten Erklärungen. Spannend zu lesen! Zu Hause werden wir bestimmt nachlesen auf ibacanada bzw. Nature Trust of New Brunswick.

Das Geheimnis der WINERY’s in Kanada ist gelüftet! Hier, in NEW BRUNSWICK wird Wein aus Obst erzeugt. Es wurde Rhabarber-Wein, Cranberry-Wein, Heidelbeer-Wein angeboten und ich habe tapfer alle Weine verkostet. Immerhin gibt es in Österreich ja auch RIBISELWEIN, also da brauchen wir einander nichts vorwerfen;-)) Schmecken hier alle ein bisserl wie früher unsere BRÜNNERSTRASSLER. Wir haben erfahren, dass in Kanada aber tatsächlich WEIN aus Trauben gekeltert wird und zwar z.b: in ONTARIO, BRITISH COLUMBIA, QUEBEC und NOVA SCOTIA. In den Supermärkten fand ich bisher allerdings nur Weine aus AUSTRALIEN, CALIFORNIEN etc.




Es ist mir unverständlich, dass man hier etwas anderes als HUMMER essen mag. Walter ist ja mehr der LACHS Liebhaber und ich muss deshalb ganz alleine den Hummer vertilgen. Dieser Bursche wog 1 1/2 Pfund zum Preis von umgerechnet € 20,– (wir erinnern uns, dass Hummer früher das Essen der armen Leute war) und schmeckte köstlich. Er hat mich glücklich gemacht und sein Tod war nicht umsonst, sondern Freude stiftend. Mit der HUMMER-DIÄT könnte ich mich anfreunden! Sollte ich wieder einmal in der Nähe von ALMA LOBSTER SHOP sein, werde ich zur Wiederholungstäterin!!!!!