Schnell ist die erste Hälfte unserer Genussreise durch Irland vergangen. Bei unserem ersten Besuch im Jahr 2000 standen uns lediglich 10 Urlaubstage zur Verfügung, heuer sind es 24. Hurra!!!
Dass Halbzeit ist, lässt sich nicht nur am Inhalt meiner (aus medizinischen Gründen zur Vorbeugung von Reflux etc. erstandenen) Flasche BUSHMILLS WHISKEY zu erkennen. Dass wir heute Waschtag hatten, ist ein weiteres Indiz dafür. Man will ja nicht 60 kg an Gepäck herumschleppen, also wird ein Waschsalon frequentiert. Wobei es diesmal gar kein Waschsalon war, sondern Wasch-+Trockenmaschinen beim Supermarkt. Das ist hier sehr verbreitet.
Unser heutiges Programm war die Fahrt über die sensationelle SKY ROAD. Wenn der Reiseführer „eine unvergessliche Straße entlang eines eindrucksvollen Küstenstreifens“ verspricht, bin ich ja von Natur aus skeptisch. Die SKY ROAD hat allerdings das Versprechen mehr als gehalten. Die Straße hat ein Versprechen GEhalten, wir haben gefühlte 200x ANGEhalten. Jedenfalls hat mein Süßer alle, wirklich alle Akkus leer fotografiert/gefilmt. Und der Mann besitzt unzählige Akkus, das ist eine Tatsache!
Wortwiederholungen waren heute unser Sprachmodell. „Wahnsinn, diese Landschaft“, „Schau, Wahnsinn…“ Aber wenn Fuchsien als Hecken baumhoch den Weg säumen, wie bei uns vielleicht Liguster oder Thujen, wenn die Heide in allen erdenklichen Farben erstrahlt, als wäre sie photogeshopped, dann können auch Redseligen die Worte versagen ;-))
Überall, rechts, links, mitten auf der Straße: Schafe, Schafe, Hammel, Schafe… An einem speziellen Punkt war um 1€ sogar schafmagenverträgliches Futter zu kaufen und da war ich (in einem Shirt, dass schon 2000 mit mir in Irland war – das ist Nachhaltigkeit ;-)) natürlich erste Reihe fußfrei bei meiner Lieblings-Grill-Zutat. Sorry für diese rohen Worte, aber es ist die Wahrheit, dass ein saftiges Lammkotelett für mich der Himmel auf Erden ist – es können ja nicht immer Austern sein.
Es wird hier noch TORF gestochen. Das sieht interessant aus, war früher bestimmt sinnvoll und notwendig. Ich glaube allerdings, dass das heutzutage für die Umwelt eher ungünstig ist, bindet Torf doch viel CO2. Also, ich bin ja keine Ökologin und möchte deshalb keine Meinung äußern, wovon ich keine Ahnung habe….
Gestern am Abend hat es uns noch in die MULLARKEY’S BAR verschlagen, wo uns um 8:30-ish pm die Band THE HOUSCATS mit qualitativ hochwertiger Musik erfreute. Da war wirklich ALLES dabei, sogar guter Jazz, Folk, Funk usw. Die Iren schreiben zur Uhrzeit für Verabredungen und Beginn eines Auftrittes oft ein „ish“ nach der Uhrzeit. Das bedeutet zum Beispiel : 8-ish pm. so ungefähr um 20 Uhr. Eine halbe Stunde später ist noch keine Verspätung.
So ein PUB ist mehr als bloß ein Pub oder eine Bar; es ist ein erstklassiges Kommunikationszentrum! Die Iren lernen wir als extrem gesellige Menschen kennen. Ohne jegliche Scheu wird man angesprochen, in Gespräche und Diskussionen verwickelt und alle, vom Barkeeper bis zu den Gästen, sind gut drauf, gut gelaunt und sehr, sehr auf Annäherung bedacht. Und weil sich immer so viele Menschen auf engstem Raum zusammendrängen, wird Irish-Dance auch getanzt, wie er eben getanzt wird. Das werden wir hoffentlich auch noch sehen!
Heute wohnen wir im hervorragenden CONNEMARA SANDS HOTEL & SPA. Durch ein Upgrade residieren wir in einem Palast mit Blick auf eine der schönsten Buchten, die sogar ausgezeichnet wurde mit einem Preis.