***** Nächste öffentliche Reiseshow: 29.10.2024 +++Trauminseln der Karibik+++ im Theater in der Seniorenresidenz am Kurpark Oberlaa *****

Cheerio, meine Lieben

Ich sag’s gleich zu Beginn: mit dem angekündigten Besuch in einem Pub wurde es gestern nichts ;-(( Der hübsche Jüngling (dezent geschminkt, mit Gladdachring am rechten Zeigefinger) hat uns einen Pub empfohlen, der sich als Szenenlokal für die LGBTIQ-Community herausgestellt hat. Nun sind wir ja grundsätzlich weltoffen und Dragqueens hätten wir durchaus interessant gefunden. Dass es aber kein Essen gab, das war inakzeptabel! Und so kamen wir weder in den Genuss von irischer Live-Musik, noch guten irischen Pub-Essens.

Kurz und bündig der heutige Bericht, denn heute waren wir 9 Stunden unterwegs, bis wir unsere Unterkunft CROWFIELD COUNTRY HOUSE erreichten und im BROWN TROUT PUB ein gutes Abendessen bekamen.

In Belfast war die BELFAST CATHEDRAL leider wegen eines privaten Events gesperrt, dafür konnten wir die wunderbare ST. PATRICKS CHURCH besichtigen und Kerzerln für unsere Lieben spenden.

Zu sehen gab es heute auf der CAUSEWAY COASTAL ROUTE unter anderem das historisch interessante CARRICKFERGUS CASTLE und für die für mich unerlässliche Bewegungseinheit Spaziergänge zum GLENOE WATERFALL sowie zu den DARK HEDGES.

Der weite Blick über die sanfte Hügellandschaft, die in allen erdenklichen Grünschattierungen leuchtet, die vielen weißen Farbtupfer der Schafe im satten Grün, unglaublich interessantes Wolkenspiel machten mich vergessen, dass wir auf der falschen Straßenseite unterwegs sind.

Nur ein einziges Mal musste ich vor Schreck quietschen. Sofort hat mein Süßer aufgehört, mein Süßer zu sein und hat fürchterlich geschimpft mit mir. Dann habe ich halt nichts mehr gesagt und schon hätte es uns fast das Leben gekostet, weil Schatzi mit Karacho eine Stopptafel übersehen hat. Für die Zukunft: lieber geschimpft bekommen, als unsere Kinder zu Vollwaisen machen !! Trotzdem ist festzuhalten, dass Walter souverän wie ein Weltmeister fährt!

Volles Programm …

war heute zwar eigentlich nicht geplant, sondern nur ein ausgedehnter Strandspaziergang bei CASTLE ROCKS. Verrückt, dass wir dort tatsächlich auf Badende trafen, obwohl der Atlantik eher „frisch“ ist. Die Lufttemperatur von 17 Grad Celsius hingegen waren sehr okay!

Die Landschaft war wieder überwältigend schön und die überbordende Blumenpracht (Palmen, wie an der Riviera inklusive) bezaubert ebenso, wie die unendlich vielen Grünschattierungen. Nicht umsonst hat Johnny Cash nach einem Urlaub 1959 den Songtext „40 Shades of Green“ geschrieben.

In BUSHMILL ist es quasi Pflicht, die älteste Whiskey-Distellerie der Welt zu besuchen und ein paar Kostproben später war ich auch tatsächlich sehr beschwingt und mit mir und der Welt zufrieden. So einfach und entspannt kann das Leben sein!

Jetzt hatte mich mein Süßer, der Schelm, soweit, dass ich zu weiteren Ausflügen bereit war und nicht nach Hause zum Ausruhen wollte. Flugs ging es durch DOWNHILL DEMESNE und MUSENDER TEMPLE. Historisch sehr interessant!

Zum „Drüberstreuen“ noch flugs zum pittoresken BALLINTOY HAVEN (die Fotos erklären alles) und, weil noch Zeit dafür war, zur ROPEBRIDGE von Carrick-a-Rede.

Derry/Londonderry

Wer erinnert sich nicht an die schockierenden Bilder in den 70er Jahren? Die blutigen Kämpfe sind bis heute im Stadtbild präsent. Ich möchte mir hierzu keine Meinung zu äußen anmaßen; tragisch ist es allemal!

Die PEACE BRIDGE wurde 2011 vom österreichischen EU-Kommisar Johannes Hahn eröffnet. Na bitte, wir Österreicher sind doch wirklich überall aktiv.

„Vote here“ sieht man flächendeckend auf den Mülleimern der Stadt. Eine Wahlempfehlung?

In der wunderschönen GUILD HALL entdeckten wir ein globales interaktives Kunstprojekt mit dem Titel „Before I die, I want to do ….“ und es ist hochinteressant, dass die meisten Menschen die gleichen Wünsche äußern. Man wünscht sich eine gute Partnerschaft, Weltfrieden, Glück und Gesundheit für Kinder und Enkelkinder, auffallend viele wünschen sich, zu reisen und manche Menschen, wollen einfach nur alle Eissorten durchprobieren. CompassionateCommunitiesNI.com/BeforeIDie

Was wir sonst noch gesehen haben?

Mit der Unterkunft haben wir diesmal „ins Klo gegriffen“. So toll unsere ersten beiden Quartiere waren, so trist schaut unser Appartement aus. ABER die Aussicht ist wunderschön und entspricht tatsächlich dem Werbematerial. Egal, wir werden das Beste daraus machen und uns halt oft in Pubs aufhalten ;-))

Doch lasst m ich noch von gestern etwas Lustiges berichten. Wir fragen grundsätzlich nach Seniorenrabatt und sparen so immer wieder Geld. Gestern bei der Ropebridge gab es keinen Seniorentarif und weil mein Süßer den jungen Mann an der Kassa so treuherzig anblickte, durften wir mit Kindertickets rein ;-)) Seniorentickets gab es nicht, weil man für diese Tour fit sein muss. Allerdings hatte ich tatsächlich oft das Gefühl, in einer Rehabilitationsklinik zu sein, so alt und schwerfällig war so mancher und Defibrilatoren waren auch reichlich vorhanden ;-))

County Donegal: Tory Island & traditionelle, echte Irish Music

Nach einer unbequemen Nacht im teuren Elendsquartier haben wir uns vom heutigen Tag nicht unbedingt so viele Highlights erwartet. Wir waren nur froh, dass wir wieder ins Freie, ins Grüne, ins Blaue dürfen!

TORY ISLAND stand heute auf unserer Bucketlist. Nur 127 Seelen, die großteils mit dem Schiff oder bei zu rauer See im Winter mit dem Helikopter auf’s Festland zur Arbeit pendeln, zählt diese winzige Insel (4,3 km x 1,5 km mit 83 HM).

Dieser Ruhetag (Walter 17.000 Schritte, ich bloß 13.000 Schritte) war ein Geschenk, war Balsam für die Nerven und die Seele, bot er doch Gelegenheit zu interessanten Gesprächen mit den Inselbewohnern. So erfahren wir auch, dass gleich neben dem Inselhotel sogar der „König von Tory Island“ wohnt – ein ehrenamtlicher „König“, der sich auf die ausgeschriebene Stelle als einziger beworben hatte und jetzt bei diversen Anlässen seinen königlichen Aufgaben nachzukommen hat.

Gestern waren in wirklich allen Pubs in DUNFANAGHY von Blues und Jazz von verschiedenen Bands Grund für Tanz, Guinesskonsum und überbordende Lebensfreude.

Das heutige Abendprogramm im PATSY DAN’S mit traditioneller irischer Live Music hat die gestrige Pub-Party-Nacht sogar noch getoppt. So ein Glück, dass wir einen Abend erwischt haben, an denen keine professionelle Musikgruppe aufspielte, sondern die Leute aus dem Dorf und Umgebung. Es waren Alte und Junge, Arbeiter, Bauern, PensionistInnen, Verkäuferinnen, Hausfrauen usw. im Pub. 15 Personen hatten die unterschiedlichen Instrumente mit und schon wurde gefiddelt und getrommelt und vor allem gesungen, was das Zeug hält! Beeindruckende Textsicherheit, ungeniertes, lautes Singen unabhängig von der Stimmqualität schufen eine von uns noch nie erlebte Stimmung. Das Schönste waren die leuchtenden Augen und die Lebenslust der DorfbewohnerInnen! Ja, und GUINNESS floss in Ströhmen in die durstigen Kehlen ;-))

County Donegal: Bade- und Wandertag

Da es im Dorf DUNFANAGHY erst ab 10 Uhr Frühstück gibt, sind wir heute wieder in den Nachbarort zum Spar gefahren und haben dort wieder köstlich und preiswert gefrühstückt. Alle Produkte frisch und das Personal äußerst zuvorkommend.

Walter war derartig gestärkt und tatendurstig, dass er sich bei unserem morgendlichen Strandspaziergang am KILLAHOEY BEACH übermütig in den immerhin 13 Grad warmen Atlantik stürzen musste ;-)) Als verantwortungsvolle Partnerin erwartete ich ihn mit Badetuch und blieb draußen, um ihn notfalls retten zu können. Jedenfalls ist klar, von wem unser großartiger Sohn den unwiderstehlichen Drang zum Eisbaden geerbt hat. Tochter Principessa steht den Männern in nichts nach ;-))

Sonst war der Tag wieder sehr gemütlich. Zuerst ein kleiner Ausflug zu den Mönchen in ARDS FRIARY, die leider, leider das Cafe schon geschlossen haben. Es ist die Hochsaison eben schon vorbei. Was wir ja so wollten. Die wunderbare Lage konnten wir auch ohne Capuccino & Kuchen genießen.

Der bisherige Höhepunkt des Tages war allerdings der Besuch des GLENVEAGH NATIONALPARKS mit dem gleichnamigen Schloss GLENVEAGH und einem traumhaft schönen Garten. Die Wanderung führte uns unter anderem entlang des LOUGH BEAGH. Bewegung kommt auf dieser Reise nicht zu kurz und das lieben wir besonders.

Jetzt sitzen wir immer noch mit kurzen Ärmeln und auch sonst leicht bekleidet an der Strandpromenade in der Sonne und schreiben den Blog. Bald werden wir wieder in einem Pub sitzen und der Live Musik lauschen. Es hat auch etwas Gutes, dass unser Appartement so schrecklich ist, denn sonst würden wir nicht so früh raus und dann lange in Pubs rumhängen ;-)) Noch eine Nacht müssen wir durchhalten, dann geht es zum Glück in ein (hoffentlich sehr schönes) 4* Hotel.

Raues Land, liebliche Strände, der Weg von Donegal -> Sligo

Halleluja, wir verlassen das schlechteste Quartier in einer der schönsten Gegenden Irlands und fahren nach STRANDHILL bei SLIGO im gleichnamigen County! Der Vermieter hat uns doch tatsächlich eine weitere Nacht angeboten, und zwar gratis. Nicht gratis und nicht mal für viel Geld wäre ich geblieben!

DONEGAL ist eine entzückende Stadt und als wir das County verlassen, schauen wir uns natürlich die Stadt noch genauer an. DONEGAL CASTLE fanden wir recht interessant, zumal sich dort der schönste Kamin Irlands mit besonders reichen Steinschnitzerein befindet. Der DONEGAL TOWER (errichtet von Red Hugh O’Donnel) feiert heuer übrigens sein 550-Jahres-Jubiläum. Die Wendeltreppe wurde absichtlich als „Stolperstein-Treppe“ angelegt, damit Eindringlinge mit Schwertern zu Sturz kommen mussten und so das Castle besser verteidigt werden konnte.

Die Fahrtstrecke war wieder von Naturschönheiten gepflastert. Kleine, verwunschene Forstwege wechselten sich mit kleinen, kaum befahrenen Straßen ab. Auf einem kleinen Friedhof, CALDRAGH CEMETERY , finden wir eine ZWEIGESICHTIGE GOTTHEIT, die ein wenig an Janus erinnert, aber nicht ist, sondern eine keltische Gottheit.

Überall 100 Shades of Green, nicht nur 40, sanfte Hügel, überall Schafe und glückliche Kühe (ich werde ab nun gern Kerry-Gold-Butter kaufen, wenn sie im Angebot im Supermarkt ist!) und natürlich sagenhaft schöne weite Strände. Iren baden gerne ihre makellos weißen Körper (haben Iren Pigmente??) im Atlantik. In BUNDORAN machten wir eher zufällig Rast und entdeckten, dass dieser Ort tatsächlich ein PREMIUM SEA SIDE RESORT ist. Hier entdecken wir Badende in einem uns aus Südafrika, den Azoren und Madeira bekannten „Granny’s Pool“.

Und so brauchen wir für eine Distanz, die in zwei Stunden locker zu bewältigen ist, einen ganzen Tag. In SLIGO bummeln wir noch genussvoll durch die Stadt und den Fluss entlang. Die ABBEY besichtigen wir bei dieser Gelegenheit selbstverständlich und diese Ruine beeindruckt uns ebenfalls sehr.

Ein schöner Tag geht am Strand von STRANDHILL mit einem stimmungsvollen Sonnenuntergang zu Ende. Heute und morgen dürfen wir unsere müden Glieder in einem schönen Zimmer in einem schönen Hotel, dem STRANDHILL LODGE AND SUITES BOUTIQUE HOTEL, betten. Halleluja (schon wieder) ;-))

Entschleunigung und Relax

Klar haben wir uns auch heute wieder ein wenig in der Gegend herumgetrieben, ABER sehr entspannt, sehr relaxed. Die Luft ist wieder glasklar und schmeckt nach Meer, also nach Salz, Jod und Freiheit.

Unser erster Halt war der malerische Ort ROSSES POINT.

Walter konnte heute endlich etliche Drohnenflüge absolvieren, weil es windstill war. Milde 21 Grad bei strahlend blauem Himmel sind wirklich himmlisch (Wortwiederholung ist Absicht). Die folgenden Bilder sind vom PARKES CASTLE und von MANORHAMILTON CASTLE (das ist die Ruine).

Der GLENCAR WATERFALL liegt sehr hübsch und ist für die Iren eine Sehenswürdigkeit, kann aber natürlich mit den uns bekannten Wasserfällen nicht mit.

Gut finde ich, dass es das Programm LOBSTER ALERT gibt und die Menschen aufmerksam gemacht werden, dass man die Ressourcen der Meere schonen und nicht ausbeuten soll!

Ursula van der Leyen würde uns ja liebend gerne ab 60 das Autofahren verbieten. Ich bin der lebende Beweis, dass man/frau (das Gendern bringt mich noch um den Verstand!) auch im zarten 69. Lebensjahr im Linksverkehr ein rechtsgesteuertes Auto zu lenken lernen kann. Und es macht sogar Spaß und weitere Synapsen im Gehirn werden auch gebildet! Gewöhnungsbedürftig ist es, mit der linken Hand zu schalten, was mir als umgelernte Linkshänderin (ich bin dadurch mit beiden Händen ziemlich gleich geschickt) eigentlich leicht fallen sollte. Nichtsdestotrotz passiert es mir pro Stunde 2-3mal, dass die rechte Hand den Schalthebel rechts sucht. Gewohnheit ist ein Luder.

Es fällt auf, dass in Irland wesentlich mehr Rothaarige leben, nämlich 13 % der Bevölkerung, während weltweit nur 2 % rotes Haar haben. Logisch, wenn man nur an Afrika und Asien denkt! Es sieht auf dieser grünen Insel jedenfalls hübsch aus in allen möglichen Schattierungen und Färbungen lebendiges Rot zu sehen.

Heute wird nicht mehr gefahren, daher ist ein GUINNESS als Schlummertrunk erlaubt ;-))

Faszinierende Landschaften in Connemara

(Anmerkung: Wie immer sind die FETT geschriebenen Worte mit einem Link hinterlegt, sodass ihr bei tieferem Interesse nähere Informationen abfragen könnt.)

Einmal mehr hat uns heute die Sonne geweckt und in dieser Stimmung sind wir vom schönen Hotel im schönen STRANDHILL ins farbenprächtige County CONNEMARA aufgebrochen. Der Tag war nicht reich an „Action“, aber mit einer Fülle herrlicher Impressionen und viel Lachen beschenkt.

Eigentlich wollten wir zuerst einen Schrein in der KILLASPUGBRONE CHURCH mit einem abgebrochenen Zahn von St. PATRICK aufsuchen. Dann hat sich allerdings herausgestellt, dass es sich hierbei bloß um eine Replik handelt und sich das Original in Dublin befindet. Das war uns dann doch zu wenig, zumal wir ja auch beim echten Zahn Buddha’s in Kandy/Bali waren. Keine halben Sachen für die Wasis!

Reisetipp des Tages: Niemals auf Turnübungen zwischendurch verzichten! Ein wenig Stretching, Kraftübungen und Mobilisation erspart Verspannungen und Schmerzen.

Dieser kleine Umweg hat uns allerdings zu einem hübschen Fluss und zu den BALLYSODARE FALLS geführt, wo Walter wieder mit seine Drohne fliegen konnte. Er liebt es so sehr.

Da wir schon 2x mit Hausboot auf Flüssen unterwegs waren, musste der Abstecher nach CARRICK-ON-SHANNON unbedingt sein. Es wäre doch bestimmt sehr schön, den SHANNON bzw. ERNE mit einem Hausboot gemütlich zu befahren. Jedenfalls ist es ratsam, vor und nach der Flussfahrt einen Tag in Carrick-on-Shannon einzuplanen, denn der Ort ist entzückend und voller Leben. Unzählige Bars und Pubs bieten täglich Live-Music!

Die Landschaft hat sich verändert. Aus Hügeln wurden Berge und die vielen wunderschönen Loughs begleiten uns auf der Fahrt schon fast inflationär. Scherz! Natürlich können wir davon gar nicht genug sehen! Walter wollte unbedingt noch ASHFORD CASTLE besichtigen. Das hat sich dann aber leider als eines der weltbesten 5* Hotel erwiesen und hätte damit den Rahmen unserer finanziellen Möglichkeiten in diesem Urlaub gesprengt :-((

Von der Fahrt bereichert, aber kein bisschen müde, erreichen wir unsere bezahlbare Unterkunft in CLIFDEN für die kommenden zwei Nächte. THE POTTERS COTTAGE liegt sehr ruhig und ist genauso, wie wir es uns vorgestellt hatten. Morgen erwarten uns aufregende Überraschungen !!

Was für ein vergnüglicher Tag!

Heute haben wir auf der CONNEMARA OYSTER FARM ganz viel über Austern und über Austernzucht gelernt. Diese Farm ist besonders privilegiert, weil durch den CONNEMARA NATIONALPARK geschützt. Im Preis für die Führung war auch eine Austernverkostung inklusive und mein Süßer, der bisher Austern stets verweigert hatte, ließ sich heute zur Verkostung hinreißen. Mein Walter ist jetzt „angefixt“, so sehr hat er den Geschmack genossen ;-)) Mit Austern ist es wie mit Wein: jedes Terrain entwickelt seinen speziellen Geschmack. Hier schmecken die Austern ein wenig nach Gurke. Wer also Kosten sparen will und dem vor lebendige Tiere zu essen graust, kann demnach einfach von einer Gurke abbeißen :-))

Kurz zusammengefasst, damit ihr auch was durch unsere Bildungsreiche (!!) lernt:

Jede Auster filtert 200 Liter Wasser pro Stunde, es braucht 3 Jahre vom Austernsamen bis zur Austernernte, die Samen kommen aus der Bretagne, die Arbeit auf dieser Austernfarm wird von nur 5 Mitarbeitern sowie natürlich vom Meer und Gezeiten/Strömung selbst gemacht. Die Mitarbeiter brauchen nicht ins Fitness Studio zu gehen, denn jeder Austernkorb wiegt 15 kg! Diese Farm exportiert weltweit pro Jahr 60 Tonnen, was ca. 720.000 Austern entspricht.

Der Besuch der KYLEMORE ABBEY hat mich tief beeindruckt. Ein prachtvolles Gebäude, von seinen Besitzern geschmackvoll, luxuriös gestaltet, ohne protzig zu sein. Scheinbar waren die Henry’s sehr liebenswerte Menschen, jedenfalls hatten sie Geschmack und waren bei der Bevölkerung auch als faire Arbeitgeber beliebt. Leider sind die glücklichen Beziehungen durch den tragischen Tod von zwei der Damen des Hauses beendet worden. Briefe eines Witwers „I am heartbroken….“ und der Umstand, dass der andere Witwer nie wieder geheiratet hat, lassen auf echte Lovestorys schließen. Tragisch, aber auch sehr romantisch. Später haben Nonnen auf KYLEMORE eine Schule betrieben und als Kloster verwendet, daher ABBEY.

Herrlich auch der Viktorianische Garten und auch hier dominiert der gute Geschmack!

Auch meine geliebten CONNEMARA PONYS durfte ich streicheln. Obwohl ich früher immer Pferde mit hohem Stockmaß ritt, weil eine große Frau auf einem kleinen Pferd einfach blöd aussieht, hat mein Herz immer den kleinen Rassen gehört (von denen man auch nicht so weit runterfällt !!) : Connemara, Island Pferde, Haflinger, Appaloosa.

Es gäbe noch viel zu berichten, aber das hebe ich mir für die kommenden Tage auf. Zum Abschluss noch ein kurzer Blick auf die bunte Landschaft von Connemara mit Stechginster, Fuchsien, Erika, Gräsern und Farnen.

Halbzeit ist’s

Schnell ist die erste Hälfte unserer Genussreise durch Irland vergangen. Bei unserem ersten Besuch im Jahr 2000 standen uns lediglich 10 Urlaubstage zur Verfügung, heuer sind es 24. Hurra!!!

Dass Halbzeit ist, lässt sich nicht nur am Inhalt meiner (aus medizinischen Gründen zur Vorbeugung von Reflux etc. erstandenen) Flasche BUSHMILLS WHISKEY zu erkennen. Dass wir heute Waschtag hatten, ist ein weiteres Indiz dafür. Man will ja nicht 60 kg an Gepäck herumschleppen, also wird ein Waschsalon frequentiert. Wobei es diesmal gar kein Waschsalon war, sondern Wasch-+Trockenmaschinen beim Supermarkt. Das ist hier sehr verbreitet.

Unser heutiges Programm war die Fahrt über die sensationelle SKY ROAD. Wenn der Reiseführer „eine unvergessliche Straße entlang eines eindrucksvollen Küstenstreifens“ verspricht, bin ich ja von Natur aus skeptisch. Die SKY ROAD hat allerdings das Versprechen mehr als gehalten. Die Straße hat ein Versprechen GEhalten, wir haben gefühlte 200x ANGEhalten. Jedenfalls hat mein Süßer alle, wirklich alle Akkus leer fotografiert/gefilmt. Und der Mann besitzt unzählige Akkus, das ist eine Tatsache!

Wortwiederholungen waren heute unser Sprachmodell. „Wahnsinn, diese Landschaft“, „Schau, Wahnsinn…“ Aber wenn Fuchsien als Hecken baumhoch den Weg säumen, wie bei uns vielleicht Liguster oder Thujen, wenn die Heide in allen erdenklichen Farben erstrahlt, als wäre sie photogeshopped, dann können auch Redseligen die Worte versagen ;-))

Überall, rechts, links, mitten auf der Straße: Schafe, Schafe, Hammel, Schafe… An einem speziellen Punkt war um 1€ sogar schafmagenverträgliches Futter zu kaufen und da war ich (in einem Shirt, dass schon 2000 mit mir in Irland war – das ist Nachhaltigkeit ;-)) natürlich erste Reihe fußfrei bei meiner Lieblings-Grill-Zutat. Sorry für diese rohen Worte, aber es ist die Wahrheit, dass ein saftiges Lammkotelett für mich der Himmel auf Erden ist – es können ja nicht immer Austern sein.

Es wird hier noch TORF gestochen. Das sieht interessant aus, war früher bestimmt sinnvoll und notwendig. Ich glaube allerdings, dass das heutzutage für die Umwelt eher ungünstig ist, bindet Torf doch viel CO2. Also, ich bin ja keine Ökologin und möchte deshalb keine Meinung äußern, wovon ich keine Ahnung habe….

Gestern am Abend hat es uns noch in die MULLARKEY’S BAR verschlagen, wo uns um 8:30-ish pm die Band THE HOUSCATS mit qualitativ hochwertiger Musik erfreute. Da war wirklich ALLES dabei, sogar guter Jazz, Folk, Funk usw. Die Iren schreiben zur Uhrzeit für Verabredungen und Beginn eines Auftrittes oft ein „ish“ nach der Uhrzeit. Das bedeutet zum Beispiel : 8-ish pm. so ungefähr um 20 Uhr. Eine halbe Stunde später ist noch keine Verspätung.

So ein PUB ist mehr als bloß ein Pub oder eine Bar; es ist ein erstklassiges Kommunikationszentrum! Die Iren lernen wir als extrem gesellige Menschen kennen. Ohne jegliche Scheu wird man angesprochen, in Gespräche und Diskussionen verwickelt und alle, vom Barkeeper bis zu den Gästen, sind gut drauf, gut gelaunt und sehr, sehr auf Annäherung bedacht. Und weil sich immer so viele Menschen auf engstem Raum zusammendrängen, wird Irish-Dance auch getanzt, wie er eben getanzt wird. Das werden wir hoffentlich auch noch sehen!

Heute wohnen wir im hervorragenden CONNEMARA SANDS HOTEL & SPA. Durch ein Upgrade residieren wir in einem Palast mit Blick auf eine der schönsten Buchten, die sogar ausgezeichnet wurde mit einem Preis.