***** Nächste öffentliche Reiseshow: 29.10.2024 +++Trauminseln der Karibik+++ im Theater in der Seniorenresidenz am Kurpark Oberlaa *****

Was für ein vergnüglicher Tag!

Heute haben wir auf der CONNEMARA OYSTER FARM ganz viel über Austern und über Austernzucht gelernt. Diese Farm ist besonders privilegiert, weil durch den CONNEMARA NATIONALPARK geschützt. Im Preis für die Führung war auch eine Austernverkostung inklusive und mein Süßer, der bisher Austern stets verweigert hatte, ließ sich heute zur Verkostung hinreißen. Mein Walter ist jetzt „angefixt“, so sehr hat er den Geschmack genossen ;-)) Mit Austern ist es wie mit Wein: jedes Terrain entwickelt seinen speziellen Geschmack. Hier schmecken die Austern ein wenig nach Gurke. Wer also Kosten sparen will und dem vor lebendige Tiere zu essen graust, kann demnach einfach von einer Gurke abbeißen :-))

Kurz zusammengefasst, damit ihr auch was durch unsere Bildungsreiche (!!) lernt:

Jede Auster filtert 200 Liter Wasser pro Stunde, es braucht 3 Jahre vom Austernsamen bis zur Austernernte, die Samen kommen aus der Bretagne, die Arbeit auf dieser Austernfarm wird von nur 5 Mitarbeitern sowie natürlich vom Meer und Gezeiten/Strömung selbst gemacht. Die Mitarbeiter brauchen nicht ins Fitness Studio zu gehen, denn jeder Austernkorb wiegt 15 kg! Diese Farm exportiert weltweit pro Jahr 60 Tonnen, was ca. 720.000 Austern entspricht.

Der Besuch der KYLEMORE ABBEY hat mich tief beeindruckt. Ein prachtvolles Gebäude, von seinen Besitzern geschmackvoll, luxuriös gestaltet, ohne protzig zu sein. Scheinbar waren die Henry’s sehr liebenswerte Menschen, jedenfalls hatten sie Geschmack und waren bei der Bevölkerung auch als faire Arbeitgeber beliebt. Leider sind die glücklichen Beziehungen durch den tragischen Tod von zwei der Damen des Hauses beendet worden. Briefe eines Witwers „I am heartbroken….“ und der Umstand, dass der andere Witwer nie wieder geheiratet hat, lassen auf echte Lovestorys schließen. Tragisch, aber auch sehr romantisch. Später haben Nonnen auf KYLEMORE eine Schule betrieben und als Kloster verwendet, daher ABBEY.

Herrlich auch der Viktorianische Garten und auch hier dominiert der gute Geschmack!

Auch meine geliebten CONNEMARA PONYS durfte ich streicheln. Obwohl ich früher immer Pferde mit hohem Stockmaß ritt, weil eine große Frau auf einem kleinen Pferd einfach blöd aussieht, hat mein Herz immer den kleinen Rassen gehört (von denen man auch nicht so weit runterfällt !!) : Connemara, Island Pferde, Haflinger, Appaloosa.

Es gäbe noch viel zu berichten, aber das hebe ich mir für die kommenden Tage auf. Zum Abschluss noch ein kurzer Blick auf die bunte Landschaft von Connemara mit Stechginster, Fuchsien, Erika, Gräsern und Farnen.

Halbzeit ist’s

Schnell ist die erste Hälfte unserer Genussreise durch Irland vergangen. Bei unserem ersten Besuch im Jahr 2000 standen uns lediglich 10 Urlaubstage zur Verfügung, heuer sind es 24. Hurra!!!

Dass Halbzeit ist, lässt sich nicht nur am Inhalt meiner (aus medizinischen Gründen zur Vorbeugung von Reflux etc. erstandenen) Flasche BUSHMILLS WHISKEY zu erkennen. Dass wir heute Waschtag hatten, ist ein weiteres Indiz dafür. Man will ja nicht 60 kg an Gepäck herumschleppen, also wird ein Waschsalon frequentiert. Wobei es diesmal gar kein Waschsalon war, sondern Wasch-+Trockenmaschinen beim Supermarkt. Das ist hier sehr verbreitet.

Unser heutiges Programm war die Fahrt über die sensationelle SKY ROAD. Wenn der Reiseführer „eine unvergessliche Straße entlang eines eindrucksvollen Küstenstreifens“ verspricht, bin ich ja von Natur aus skeptisch. Die SKY ROAD hat allerdings das Versprechen mehr als gehalten. Die Straße hat ein Versprechen GEhalten, wir haben gefühlte 200x ANGEhalten. Jedenfalls hat mein Süßer alle, wirklich alle Akkus leer fotografiert/gefilmt. Und der Mann besitzt unzählige Akkus, das ist eine Tatsache!

Wortwiederholungen waren heute unser Sprachmodell. „Wahnsinn, diese Landschaft“, „Schau, Wahnsinn…“ Aber wenn Fuchsien als Hecken baumhoch den Weg säumen, wie bei uns vielleicht Liguster oder Thujen, wenn die Heide in allen erdenklichen Farben erstrahlt, als wäre sie photogeshopped, dann können auch Redseligen die Worte versagen ;-))

Überall, rechts, links, mitten auf der Straße: Schafe, Schafe, Hammel, Schafe… An einem speziellen Punkt war um 1€ sogar schafmagenverträgliches Futter zu kaufen und da war ich (in einem Shirt, dass schon 2000 mit mir in Irland war – das ist Nachhaltigkeit ;-)) natürlich erste Reihe fußfrei bei meiner Lieblings-Grill-Zutat. Sorry für diese rohen Worte, aber es ist die Wahrheit, dass ein saftiges Lammkotelett für mich der Himmel auf Erden ist – es können ja nicht immer Austern sein.

Es wird hier noch TORF gestochen. Das sieht interessant aus, war früher bestimmt sinnvoll und notwendig. Ich glaube allerdings, dass das heutzutage für die Umwelt eher ungünstig ist, bindet Torf doch viel CO2. Also, ich bin ja keine Ökologin und möchte deshalb keine Meinung äußern, wovon ich keine Ahnung habe….

Gestern am Abend hat es uns noch in die MULLARKEY’S BAR verschlagen, wo uns um 8:30-ish pm die Band THE HOUSCATS mit qualitativ hochwertiger Musik erfreute. Da war wirklich ALLES dabei, sogar guter Jazz, Folk, Funk usw. Die Iren schreiben zur Uhrzeit für Verabredungen und Beginn eines Auftrittes oft ein „ish“ nach der Uhrzeit. Das bedeutet zum Beispiel : 8-ish pm. so ungefähr um 20 Uhr. Eine halbe Stunde später ist noch keine Verspätung.

So ein PUB ist mehr als bloß ein Pub oder eine Bar; es ist ein erstklassiges Kommunikationszentrum! Die Iren lernen wir als extrem gesellige Menschen kennen. Ohne jegliche Scheu wird man angesprochen, in Gespräche und Diskussionen verwickelt und alle, vom Barkeeper bis zu den Gästen, sind gut drauf, gut gelaunt und sehr, sehr auf Annäherung bedacht. Und weil sich immer so viele Menschen auf engstem Raum zusammendrängen, wird Irish-Dance auch getanzt, wie er eben getanzt wird. Das werden wir hoffentlich auch noch sehen!

Heute wohnen wir im hervorragenden CONNEMARA SANDS HOTEL & SPA. Durch ein Upgrade residieren wir in einem Palast mit Blick auf eine der schönsten Buchten, die sogar ausgezeichnet wurde mit einem Preis.

The weather has changed now

Heute morgen zeigte der herrliche Blick vom Schlafzimmerfenster zum Meeresstrand endlich gutes irisches Wetter bei 14,5 Grad Celsius, aber weiterhin trocken. Ich persönlich mag es ja, wenn der Horizont mit den Wolken verschwimmt und der blaue Himmel nicht von den Farben der Natur ablenkt. Und die Farben sind auch heute tatsächlich noch so, als wäre der Photoshop drüber gegangen, dabei sind es nach wie vor hauptsächlich meine schlichten Handyfotos, die ich hier poste.

Gleich beim Morgenspaziergang wurden uns magische Momente mit einer Schafherde, dem Schäfer und seinem Hirtenhund geschenkt. Walter hatte den Fernblick (no na, er ist immerhin auch ein begnadeter Schwammerlfinder und nicht -sucher) und am Horizont die Bewegung der Schafe in unsere Richtung wahrgenommen. Und da waren sie plötzlich, die knuddeligen, süßen Schafe samt emsigem Hirtenhund (Border Collie) und typisch irisch kontaktfreudigem Schäfer. Man nahm sich Zeit für ein ausführliches Gespräch über das Wetter, die Schafe, besprach die kommenden Urlaubspläne und versprach sich Freundschaft und Kontakt bis zum nächsten Treffen :-))

Die Fahrt nach GALWAY führte wieder am WILD ATLANTIC HIGHWAY entlang und verwöhnte uns mit grandiosen Szenerien!

Unsere Unterkunft für die kommenden zwei Nächte ist PRAICINS SEAFOOD LODGE B&B und nur 13 km von Galway entfernt. Unser komfortables Zimmer bietet auf zwei Seiten Meerblick und die Küche des Restaurants ist rundherum völlig zurecht bekannt und beliebt. Wir haben schon heute köstlich geschmaust und wissen auch bereits, was wir morgen zum Dinner bestellen werden. Die Gastro-Szene ist in Irland tatsächlich in irischer Hand!

Einen kleinen Schock habe ich Sparmeisterin heute erlitten, als ich zwei Briefmarken kaufte. 2,20 € für eine Briefmarke von Irland ins Ausland ist doch Wucher, oder nicht? Aber was soll’s, ich brauchte zwei Stück für meine sehr liebe Nachbarin und meinen Sohn, der mir auch immer und von jeder Reise eine Postkarte schreibt. Mit dem Töchterchen Principessa kommunizieren wir ganz modern per WhatsApp ;-))

Gut gestärkt wagen wir uns jetzt ins Nachtleben von Galway und schauen, was uns hier erwartet!

Typisch „gutes irisches Wetter“

8,5 – 9,5 Grad Celsius, stetiger Regen sanft aus grauem Himmel und die Wiesen auf den Hügeln wie frisch gewaschen. So typisch, so irisch, so beruhigend, wie ich Irland in Erinnerung in meinem Herzen hatte. Gutes Reisewetter und auch ideale Stimmungen für unsere Fotos hatten wir heute jedenfalls! Immer blauer Himmel ist auf Fotos ja auch fad.

Eine kurze Replik noch zu gestern Abend zu TRAD ON THE PROM: alle unsere Erwartungen wurden haushoch übertroffen. Die KünstlerInnen waren ausnahmslos Weltmeister sowie vom Ensemble von LORD OF THE DANCE; es war auch der Chefdramaturg und Komponist von LORD OF THE DANCE sowie ein ehemaliger, erfolgreicher Songcontest Teilnehmer auf der Bühne. Ausschnitte werden im Vortrag von Walter gezeigt. Wir konnten uns nach der Show sogar mit den sympatisch nahbaren KünstlerInnen unterhalten und auch Erinnerungsfotos schießen.

Kleines „Wasinger-Hoppala“ am Rande: am Vorabend trafen wir in einem versteckten Pub in Galway in einem versteckten Hinterzimmer auf einige Musiker, die phantastisch spielten, aber so gar nicht auf Stimmung machen aus waren. Sie probierten, unterbrachen, besprachen, spielten usw. Wir waren die einzigen Gäste in dem Hinterzimmer und sind dann nach ca. 20 Minuten gegangen, nicht ohne 5 € Trinkgeld generös zu deren offensichtlichem Erstaunen auf den Tisch zu legen. Tja, diese Musiker waren von TRAD OF THE PROM und wollten wohl eigentlich nur für sich sein :-)) Peinlich! (Ich habe allerdings auch schon einmal in Prag einem verdutzten Pianisten 2 € hingelegt, weil ich ihn für den WC-Wart hielt; warum steht er auch vor dem Klo herum…)

Das nächste „Wasinger-Hoppala“ ist uns dann in einer Hazel Mountain Chocolate & SHOP, die ich zufällig beim Vorbeifahren entdeckte und meinen Süßen sofort davon überzeugen konnte, dass wir unbedingt und sofort eine Pause brauchen. Im Shop fand ich toll aussehende Pralinen mit dem Preisschild € 2,50 und nahm natürlich an, dass sich der Preis auf 100 g bezieht. Weit gefehlt – € 2,50 kostete 1 einziges Stück! Für 8 Stück Pralinen und eine 75 g Tafel Schokolade bezahlte mein verdatterter Walter € 28,– und damit bloß 1 € weniger als gestern für die Austern ;-))

Der heutige Reisetag war jedenfalls wieder – nicht nur schokoladenmäßig – ein Genuss, denn es gab natürlich auch wieder viele interessanten Gebäude zu sehen, wie z.B. DRUMACOO CHURCH, DUNGUAIRE CASTEL und die CORCOMROE ABBEY. Fotos siehe folgend.

THE BURREN ist eine karge Landschaft und vermittelt sehr gut das Gefühl, wie hart das Leben für die Menschen hier immer schon gewesen sein muss. Heute mit den Einnahmen aus dem Tourismus hat man es wohl leichter. Immerhin reiht sich eine Bar an den nächsten Pub, es gibt Unterkünfte, Surfschulen, Tauchbasen usw.

In den BURREN finden wir auch die berühmte PORTAL TOMB, die wir schon 2000 fotografiert haben und die einzigartige Atmosphäre auf dieser Steinwüste aufgesogen hatten.

Heute haben wir wieder für zwei Tage Quartier bezogen, diesmal in der COAST LODGE in einem hübschen Zimmer mit direktem Blick auf den goldfarbenen Strand und das sanft bewegte Meer. Hier werden wir bestimmt gut schlafen, damit wir uns morgen unseren nächsten Reisehighlight ausgeruht zuwenden können. Mehr davon morgen.

Wenn das Abenteuer Pause macht,

weil es plötzlich doch ziemlich kalt (9 Grad Celsius) und nass und windig wurde, dann ist es noch lange nicht langweilig!

Ein Blick aus dem Fenster zeigt uns 6 Badende im Meer. Wir wollen überleben und entscheiden uns dagegen und für ausreichend warme Kleidung. Am Vormittag stehen die beeindruckenden und stets von heftigen Winden umwehten CLIFFS OF MOHER am Programm. Selbst ein Wollpullover, 3 Fleecejacken, 1 Softshelljacke und mein Regencape sowie 1 Kapuze vom Hoody, 1 Buff und zwei weite Kapuzen schützen mich unzureichend und ich friere nämlich ganz erbärmlich. Walter, mein Waldviertler, steht natürlich über den Dingen und versteht mich nicht.

Die CLIFFS OF MOHER zeigen sich heute von ihrer mystischen Seite mit ein wenig Nebel in der Ferne und dicken Wolken. Die Wiesen rundherum leuchten dadurch umso grüner. An der höchsten Stelle sind die steil ins Meer fallenden Klippen 214 Meter hoch. Mehr dazu findet ihr über den Link oben zu wikipedia.

Besonders gespannt war ich auf das MATCHMAKING FESTIVAL im kleinen Ort LISDOONVARNA. Seit 160 Jahren finden sich hier Menschen auf der Suche nach einem Partner/einer Partnerin ein. Es ist also quasi der Vorgänger von PARSHIP und ähnlichen Partnersuchplattformen. Der findige Pub-Inhaber Willy hatte die grandiose Idee, in seinem Pub eine Heiratsvermittlung zu betreiben.

Diese Idee hat sich durchgesetzt und wir wurden heute – ziemlich verblüffte – Zeugen, wie sich durchwegs ältere Damen und Herren neugierig beäugten und dann das Tanzbein schwingend annäherten.

Damen saßen brav aufgereiht auf Stühlen auf einer Seite des Lokals, während die Herren lässig an der Bar saßen.

In allen Hotels des kleinen Städtchens Lisdoonvarna gibt es ab Mittag Tanzmusik. Wir haben ein besonders arriviertes Traditionshotel für unseren Besuch gewählt, das RATHBAUN HOTEL. Irgendwie waren die Räumlichkeiten wie aus der Zeit gefallen und in manchen Bereichen fast ein bisserl gruselig. Im Tanzsaal war allerdings was los! Ein Alleinunterhalter spielte die Musik und die „einsamen Herzen“, Damen und Herren, kamen sich näher. Dass manch‘ Schlitzohr vorher den Ehering abgenommen hat, kann und will ich nicht glauben!!!

Von einer Kellnerin erfuhren wir, dass sich die Pärchen an den Tischen wohl in den vergangenen Tagen hier gefunden haben werden. So viel Hoffnung auf ein paar schöne Momente, so viel Sehnsucht nach Nähe, so viel Angst vor der Einsamkeit im Alter. Das Matchmaking-Festival in Lisdoovarna wird wohl niemals an Bedeutung verlieren. Und schließlich verlangt sogar im kleinen Österreich ein kleiner Politiker das Recht auf ein analoges Leben!

Am Abend wollen wir noch versuchen, in ENNIS ein wenig in die irische Atmospähre in KNOX’S PUB zu genießen, morgen geht es schließlich wieder weiter.

Tag 17. Ich bin heute im Krankenstand

Das hat sich ausgezahlt! Wir haben bei den CLIFFS OF MOHER wirklich gefroren und schon am Abend wurde genießt und geschnupft. Heute habe ich mich mit Gliederschmerzen und Kopfschmerzen und kranken Äuglein gerade noch ins Auto geschleppt. Mein Süßer ist deutlich robuster und vor allem unendlich tapfer.

Ich habe heute, am Beifahrersitz liegend und fest eingepackt, nur den Himmel gesehen. Ein zartes Blau, wie der Mantel der Muttergottes, und weiße Wölkchen und manchmal hellgraue Wolkenbänder. Die Sonne (12 Grad) hat meinen VapoRub gesalbten Brustkorb gewärmt und mehr habe ich nicht zu berichten und gebe hiermit an Walter weiter, der heute ausnahmsweise den Blog schreiben wird.

Zum Glück sind wir nun für 3 Nächte in einem sehr angenehmen Hotel, dem LOCH LEIN COUNTRY HOUSE untergebracht, wo wir sicherlich genesen werden.

So schnell wird man vom Fotografen und technischen Support zum Autor befördert! Nun denn, heute waren wir rund 200km meist auf kaum befahrenen Nebenstraßen unterwegs. Alleine das ist schon ein Abenteuer, denn die Straßen sind unglaublich eng. Richtig schwierig wird es bei Gegenverkehr, aber die meisten Autofahrer hier sind sehr geduldig und man findet immer einen Weg um sich aneinander – möglichst ohne Fahrzeugkontakt – vorbei zu schmiegen.

Die Landschaft hat sich auch verändert, keine Berge mehr und auch keine steinigen Hochebenen, sondern sanft hügelige Landschaften, fast wie im Weinviertel – halt Schafe statt Wein!

Erster Halt BUNRATTY CASTLE, erbaut im 15. Jhdt. Endlich einmal eine vollständig erhaltene Burg, die man auch besichtigen kann. Die meisten sind nämlich entweder in Privatbesitz, oder, die größeren Anwesen, wurden einfach zu Hotel umgebaut, was leider unser Reisebudget sprengen würde.

Auch für die Inneneinrichtung hat man versucht mit mit Möbeln, Kunstwerken und Alltagsgegenständen aus der Zeit zu füllen, was, meiner Ansicht nach, recht gut gelungen ist.

Im Park des Schlosses hat man dann eine Dorfstraße aus dem Ende des 19. Jahrhunderts nachgebildet. Sehr interessant z.B. das Schulgebäude oder auch die Arztpraxis (da wird dir Angst und Bang). Sämtliche Guides, die durch das Schloss führen, sind außerdem in mittelalterliche Kleidung gehüllt, was das Ambiente natürlich noch authentischer erscheinen lässt.

Nächster kurzer Zwischenstopp war dann bei der St. Brendan Cathedral in Ardfert. Dort habe ich allerdings nur mit der Drohne gefilmt. Wenn ihr diese Aufnahmen sehen wollt, müsst ihr schon zu meiner Reiseshow kommen (wann und wo wird im Blog rechtzeitig bekannt gegeben).

Letzter Halt war dann am berühmten Banna Strand, angeblich der schönste Sandstrand Irlands – war auch wirklich beeindruckend und kann mit so manchem Strand in der Karibik locker mithalten – aber Wassertemperatur halt, nach wir vor, um die 13 Grad.

Zweiter Tag ohne „Chefin“

Leider geht es meiner Liebsten noch immer nicht besser und so hat sie beschlossen wie Dornröschen den Tag im Bett zu verbringen.

Bis dann am späten Nachmittag der Frosch sie wieder wach küsste – äh,… oder nein -ich glaube es war der Prinz. Na ja, wie auch immer, mache ich mich gegen Mittag auf, um den Killarney National Park auf eher abgelegenen, fern der touristischen, Routen, zu erkunden.

Den Ring of Kerry (übrigens, mit dem PKW immer gegen den Uhrzeigersinn fahren – im Uhrzeigersinn fahren die großen Reisebusse und dann zockelst du stundenlang hinter denen her. Überholen wäre lebensgefährlich) heben wir uns für morgen auf. Heute gibt es Natur pur, wie es in der Werbung so schön heißt. Keine Burgen, Schlösser, Klöster, Kirchen, sondern nur Landschaft, Landschaft, Landschaft,…… und natürlich ein paar Schafe und Ziegen. Das heißt aber auch, es gibt wenig zu erzählen, außer, dass die Straßen abenteuerlich und sehr schmal sind und die Landschaft wunderschön.

Der ganze Park lädt mit traumhaften Wanderwegen zu größeren und kleineren Touren ein, wobei viele den Park auch in einer Pferdekutsche erkunden – gibt es hier an jeder Ecke zu mieten. So, und jetzt genießt die Fotos, ich lege mich hin – der Tag war anstrengend!

Ring of Kerry

und das nicht bei gutem (da würde der Regen ja ab und zu nachlassen oder sogar kurzzeitig aussetzen) sondern bei richtig grausigem irischem Wetter.

Übrigens meine Liebste kränkelt noch immer und so mache ich mich heute alleine auf den langen Weg auf dem berühmten Ring of Kerry. Es ist eine 179 km lange Panoramaküstenstraße im County Kerry im Südwesten Irlands. Viele Sehenswürdigkeiten, fantastische Landschaften und keltische Kultstätten befinden sich entlang der Strecke. Ich fahre natürlich, wie gestern schon empfohlen, gegen den Uhrzeigersinn. Den ersten Teil durch den Killarney National Park hatten wir gestern schon, deshalb beginne ich mit dem Kenmare Stone Circle. In der Mitte ein eindrucksvoller Dolmen wird von 15 Felsbrocken umkreist.

Weiter geht es durch liebliche – aber verregnete – Landschaften zum Staigue Fort. Leider wirkt aus der normalen Perspektive recht unspektakulär. Wäre ideal mit der Drohne aufzunehmen, aber leider regnet es und meine Fluggerät ist nicht wasserfest.

Langsam wird das Wasser auch in der Landschaft immer sichtbarer. Scheinbar ist auch diese Insel für die Aufnahme solche Regenmengen nicht geschaffen.

Nächstes Ziel sind die Cliffs of Kerry. Nach den wirklich spektakulären von Moher erwarte ich mir hier nicht allzu viel, werde aber ziemlich überrascht. Nicht nur, dass sie mit 300m wesentlich höher sind, zeigen sie sich mit vielen kleinen vorgelagerten, teilweise auch grünen, Inseln auch wesentlich farbenfroher. Noch dazu klart das Wetter auf und ich kann sogar ein paar Sonnenstrahlen auf meinen Bildern einfangen.

Bei der Weiterfahrt zeigt sich, als wollte sich Petrus bei mir für das Wetter entschuldigen, ein wunderschöner kräftiger, doppelter Regenbogen.

Durch den aussetzenden Regen und die herausblitzenden Sonnenstrahlen wird auch die Landschaft wieder farbenfroher.

Mein letztes Ziel heute ist das Cahergall Stone Ringfort. Das genaue Baudatum ließ sich bis heute nicht feststellen, es muss aber mindestens 1000 Jahre alt sein, Da sich mittlerweile die Sonne eingestellt und auch der Wind ziemlich nachgelassen hat, kann ich eine Runde mit der Drohne wagen und es gelingen tatsächlich fantastische Bilder, die man normalerweise – weil nur vom Boden aus – nicht zu sehen bekommt.

So, das wars für heute und jetzt muss ich schnell nach Hause, denn ich fürchte es gibt Schelte. Meine Frau ist allein zu Hause und hat nichts zu essen, auch keine Auto mit dem sie zu einem Restaurant fahren könnte – und mit Hunger kann meine Liebste ganz schlecht umgehen, da wird sie ganz schnell fuchtig.

Wild Atlantic Way

Bis um ca. 13 Uhr waschen uns immer wieder kurze „Sprühregen“ die staubige Windschutzscheibe sauber und schenken uns prächtige, opulente Regenbogen in Serie, weil gleich darauf wieder die Sonne hervorblitzt. Ab dann verwöhnt uns wieder die milde Spätsommersonne mit 14-17,5 Grad Celsius. Die vielen Seen und auch das Meer, jedes Gewässer zeigt sich strahlend blau. Wir genießen diese kitschige Pracht und auch den weiten Blick über sanfte, grüne Hügel vor dem Hintergrund höherer Berge.

Ich bin heute wieder fast ganz „die Alte“ und dafür sind wir beide dankbar. WaWa leidet ja immer fast mehr als ich, wenn ich nicht fit bin. Er hält das gar nicht aus ;-))

Ein netter Halt bei MOLLY GALLIVANS COTTAGE hat sich ausgezahlt, denn die Geschichte dieser tüchtigen Frau ist mehr als spannend und beeindruckend. Im Gespräch mit der reizenden Ladenbesitzerin erfahre ich, dass wir den richtigen Zeitpunkt für unseren Irland-Trip gewählt haben und ja nicht später hätten reisen sollen. Es wäre ab Mitte Oktober nämlich so ziemlich alles bzw. das meiste schon zugesperrt; Restaurants inbegriffen. Heute konnte mein Süßer noch seine keltische Musik für den Vortrag shoppen!

Ganz versteckt liegt der Steinkreis von DROMBEG. Walter war in seinem Element, weil er dort wieder Luftaufnahmen mit seiner geliebten Drohne machen konnte. Wir waren zuerst ganz alleine dort, später kam noch eine französische Familie dazu. Leider blockierten sie mit ihrem Picknick zum Lunch eine der Sehenswürdigkeiten dieser alten Kultstätte und so konnten wir davon mit der Nikon keine Aufnahmen machen. Ich habe aber schon während WaWa mit seiner Drohne flog, ein hübsches Foto aufgenommen. Die KELTEN haben ein Becken mit Wasser gefüllt, mit heißen Steinen das Wasser innerhalb von einer Viertelstunde zum Kochen gebracht und dann darin ihr Essen gekocht. Genial, nicht wahr? Der Steinkreis besteht aus 17 Steinen und wirkt wie ein sehr mystischer Kraftplatz. Ich bin in die Mitte und habe mich im Kreis gedreht und „gespürt“…

Wenn eine Küstenstraße schon den klangvollen Namen „WILD ATLANTIC WAY“ trägt, dann überrascht ein Strand, wie der INCHYDONEY BEACH nicht wirklich! Aber wenn man dann plötzlich davor steht, ist er schon atemberaubend! Traumhaft! Wahnsinn! Unglaublich! Dort könnte man gut und gerne eine ganze Woche verbringen und den Wellen und den Wellenreitern zusehen – oder einfach nur da sitzen und schauen!

Am frühen Abend war dann unser Hotel für die kommenden zwei Nächte erreicht: KINSALE HOTEL & SPA Manchmal hat man Glück und bekommt um 30 € pro Nacht ein Upgrade auf ein superschönes Zimmer mit Meerblick. Wir sind begeistert, denn bis auf das eine schreckliche (und teure) Elendsappartement haben wir immer nur wundervolle Unterkünfte gehabt.

Da ich ja gestern fast verhungert wäre waren wir heute in KINSALE hübsch im DINO’S essen. Köstliche Seafood Chowder und die unvermeidlichen Fish & Chips. Das Essen war exzellent und das Personal bezaubernd: eine süße Chinesin, ein temperamentvoller Inder aus Goa und eine ältere Irin, die singend durch das Lokal tanzte und dabei bediente. Großartig! DAS nenne ich Diversität vom Feinsten! Gute Nacht jetzt, ich muss noch ein bisserl arbeiten und morgen geht es mit neuen Highlights weiter auf unserer Reise.

BLARNEY CASTLE & GARDENS & THE STONE OF ELOQUENCE

Es hat durchaus einige Vorteile, alt zu sein:

1.) Wir zahlen für das Ticket pro Person statt 22 € nur 17 € und können die so ersparten 10 € hinterher im Burg-Cafe in Kaffee und einen winzigen Brownie investieren.

2.) Wir verfügen über die Zeit-Hoheit unseres Lebens und können uns erlauben, einen ganzen Tag im BLARNEY CASTLE verbringen. Bei einer Kurzreise wäre das undenkbar, leider.

Wie vor 24 Jahren haben wir den mühevollen Weg über viele ungleichen und unebenen Stufen bis zur Burgspitze auf uns genommen, um den BLARNEY STONE zu küssen. Dieser Stein wird auch „Stone of Eloquence“ genannt, weil er dem Küsser die Gabe der Sprachgewandtheit verleiht; das ist Fakt ;-)) Uns können somit ab sofort nicht mehr „die Worte fehlen“ !

Lehrreich bzw. tief beeindruckend die unterschiedlichen Gärten! So haben wir zum Beispiel im „Giftgarten“ erfahren, dass die Blätter des Rhabarbers tödlich giftig sind. Gut zu wissen in Zeiten, wo No-Waste-Cooking modern ist!! Man hört, dass man von Erdbeeren die Stiele noch für Tee verwenden kann usw. Im 2. Weltkrieg sind viele Menschen ums Leben gekommen, weil sie (wohl aus Hunger und Not) gutgemeintem Rat zufolge, den Rhabarber samt Blättern verzehrten.

Im Farngarten hingegen wähnt man sich im Dschungel. Der Vorteil hier ist allerdings die fehlende Luftfeuchtigkeit sowie der Umstand, dass es in Irland keine Schlangen gibt, seit St. Patrick alle aus Irland vertrieben hat!

Der Weg um den BLARNEY LAKE (oder auch Lough) bietet zauberhafte, romantische Perspektiven. Der See selbst ist ein Juwel des Gartens und bietet zahlreichen Tieren und Insekten ein sicheres Habitat.

Andere Länder, andere Sitten! Vor 24 Jahren waren wir anlässlich eines Kinobesuches ziemlich erstaunt, dass das Publikum bei Kuss-Szenen freudig applaudierte und den Bösewicht ausbuhten. In Österreich geht das Publikum bei weitem nicht so mit der Handlung mit. Heute stammt unsere Lernerfahrung aus dem Bereich SAUNA/DAMPFBAD/SCHWIMMBAD/JACUZZI und es ist eine eher unerfreuliche. In Irland setzt man sich in Badekleidung in Sauna und Dampfbad. Das ist für mich an sich schon ekelig genug, aber es kommt hinzu, dass es im Dampfbad keinen Wasserschlauch zum Abspritzen der gekachelten Bänke gibt und man sich tatsächlich in den Schweiß des Vorgastes setzen würde. Konjunktiv, weil wir das natürlich ausschließen!!! Das gleiche traurige Schauspiel in der Saunakabine, in der man sich in Badekleidung OHNE Handtuch auf die verschwitzte Holzbank setzten sollte! Der Jacuzzi glich einem Schaumbad, warum auch immer! Igitt!!! Im Hotelschwimmbad tummelten sich 30 Kinder einer Schwimmschule. Ich liebe Kinder, aber Schwimmkurse gehören nicht in den sogenannten Spa-Bereich eines 4* Hotels.

Das alles raubt mir nicht die Laune und in bester Stimmung freue ich mich auf morgen und auf die Weiterreise zu unserer vorletzten Etappe :-)) Mein Süßer freut sich ebenfalls :-))